5G-Drohnen liefern Medikamente

Das Forschungsprojekt „Giga for Health“ hat den Einsatz von 5G-vernetzten Drohnen am Universitätsklinikum Düsseldorf erprobt

Das Forschungsprojekt „Giga for Health“ hat das Ziel, einen der europaweit ersten 5G-Medizincampi an einer Universitätsklinik zu errichten. Dazu werden im Projekt verschiedene 5G-Anwendungen im medizinischen Alltag mit Hilfe eines 5G-Campusnetzes getestet. Das Forschungsprojekt wird im Rahmen des Förderwettbewerbs 5G.NRW durch die Landesregierung Nordrhein-Westfalen mit über zehn Millionen Euro bis Juni 2023 gefördert. An dem Forschungsprojekt sind unter der Leitung des Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) unter anderem auch Vodafone, das Institut für Hochfrequenztechnik der RWTH Aachen und das Institut SIKoM+ der Bergischen Universität Wuppertal beteiligt.

Im Rahmen des Forschungsvorhaben haben die Projektbeteiligten nun erstmals den Einsatz einer 5G-vernetzten Drohne zu Transportzwecken erprobt. Bisher wurde der Transport von wichtigen medizinischen Objekten auf dem ca. 40 Hektar großen Gelände des Universitätsklinikums Düsseldorf (UKD) vor allem von einem Rohrpost-System übernommen. Auf diese Weise gelangen beispielsweise Krankenakten in die Verwaltung und Blutproben ins Labor. So können zeitaufwendige Botengänge vermieden werden und der Transport beschleunigt werden. Der gravierende Nachteil besteht jedoch darin, dass weitere Gebäude nur durch aufwändige und kostenintensive Baumaßnahmen an das bestehende System angebunden werden können. Ein Beispiel hierfür ist das Gebäude der Kinderklinik, in welches wichtige Botengänge bisher nur per Kurierdienst möglich sind.

An dieser Stelle setzen die Forschenden des Projektes „Giga for Health“ an. Im Rahmen eines Testlaufes übernahm nun zum ersten Mal eine 5G-vernetzte Drohne den Transport von parenteraler Ernährung, welche jeden Tag von der Zentral-Apotheke des Universitätsklinikums an die Kinderklinik geliefert werden muss. Die verwendete Drohne legte den Weg von 450 Metern in lediglich 40 Sekunden zurück und landete, inklusive Päckchen, sicher auf dem Dach der Kinderklinik. Durch die verwendete 5G-Technologie wäre ein solcher Flug laut Vodafone bereits heute komplett autonom und ohne manuelle Steuerung möglich.

Der erfolgreiche Testflug zeigt, dass zukünftig auch weitere Medikamente per Drohne noch schneller über den direkten Luftweg des UKD transportiert werden können. Generell stieg laut einer Studie des Verbands unbemannter Luftfahrt aus dem Jahr 2021 die Anzahl der kommerziell genutzten Drohnen innerhalb von zwei Jahren (2019-2021) um 138 Prozent auf 45.200. Bis 2025 könnten laut der Studie knapp 1,5 Millionen vernetzte Drohnen durch den west-europäischen Luftraum fliegen. Bis 2030 könnten es bereits 4,3 Millionen sein.

 

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