700 Millionen Euro Förderung für 6G
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat die erste deutsche Forschungsinitiative zur 6G-Technologie gestartet. Dazu wurde nun eine Förderrichtlinie veröffentlicht. Ab etwa 2030 soll 6G als Nachfolger der 5G-Technologie antreten. Die Fördermaßnahme zielt darauf ab, eine Basis für ein Innovationsökosystem für zukünftige Kommunikationstechnologien rund um 6G zu schaffen.
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek:
„Wir müssen jetzt schon an das Übermorgen denken und neue Schlüsseltechnologien und Standards in den Kommunikationstechnologien von Beginn an mitgestalten. Die digitale Transformation hat sich beschleunigt und die Notwendigkeit einer starken Netzinfrastruktur unterstrichen. Mit 4G stand uns erstmalig ein drahtloses Breitbandinternet zur Verfügung und einfachere Maschinenanwendungen wurden möglich. 5G setzt hier bereits wichtige Maßstäbe und wird die digitale Vernetzung auf die nächste Ebene heben. 6G aber wird die mobile Datentechnologie der Zukunft sein und unsere Kommunikation im nächsten Jahrzehnt bestimmen, ja revolutionieren. Mit 6G werden Daten mehr als 100 Mal schneller übertragen als mit 5G – mit großen Vorteilen für die mobile Kommunikation jedes einzelnen Menschen. Aber auch für unsere Industrie und Landwirtschaft. Wer hier alle Potentiale erschließen will, kommt um 6G nicht herum.
Dazu ein Beispiel: Reale und virtuelle Welten rücken mit Künstlicher Intelligenz noch näher aneinander. In der sogenannten Extended-Reality, zu Deutsch: Erweiterte Realität, können Hologramme − zum Beispiel Menschen in 3D − in hoher Auflösung und in Echtzeit auf mobile Endgeräte oder in Räume gestreamt und projiziert werden. Somit werden reale Interaktionen simuliert, unabhängig davon, wo sich die Teilnehmenden befinden − ob zuhause auf dem Land, im Büro in der Großstadt oder unterwegs im Zug, Flugzeug oder selbstfahrenden Auto. Dies eröffnet neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit über Entfernung, nicht nur im Büroalltag, sondern auch in der Produktion. Auch in der medizinischen Versorgung kann es dadurch neue Möglichkeiten geben, beispielsweise für die Behandlung aus der Ferne. Dafür müssen wir jetzt massiv in die 6G-Forschung investieren. Nur so können wir die technologische Souveränität Deutschlands und Europas langfristig stärken. Wir wollen künftig nicht abhängig von anderen sein. Dafür brauchen wir ein Jahrzehnt des Aufbruchs und massive Investitionen in die Technologien von morgen und übermorgen.
Ich freue mich, dass wir bis 2025 rund 700 Millionen Euro in die Erforschung dieser Zukunftstechnik investieren können. Das ist ein starkes Signal, das zeigt, welche Bedeutung wir 6G beimessen. Ich setze alles daran, dass Deutschland bei dieser Generation nicht nur die technologischen Grundlagen entwickelt, sondern dass unsere Unternehmen auch führend dabei sein werden, 6G zu nutzen und anzubieten.
Mit der ersten deutschen 6G-Forschungsinitiative, die in dieser Woche startet und mit rund 200 Millionen Euro gefördert wird, setzen wir einen wichtigen Meilenstein hin zu einem Innovationsökosystem der nächsten Mobilfunkgeneration. Weitere Maßnahmen der 6G-Intiative werden noch in diesem Jahr folgen. Diese Investitionen werden durch das Zukunftspaket der Bundesregierung ermöglicht, aus dem alleine 685 Millionen Euro in die 6G-Forschung fließen und die durch weitere BMBF-Aktivtäten ergänzt werden. Durch diese zusätzlichen Mittel aus dem Konjunkturpaket ist Deutschland im internationalen Wettlauf um die Entwicklung von 6G nun in einer sehr guten Startposition.“
Als Teil der Umsetzung des Zukunfts- und Konjunkturpakets der Bundesregierung wird die Fördermaßnahme „6G-Forschungs-Hubs; Plattform für zukünftige Kommunikationstechnologien und 6G“ des BMBF mit rund 200 Millionen Euro aus dem Zukunftspaket gefördert. Deutschland strebt mit der 6G-Forschung an, im weltweiten Wettbewerb als Technologieanbieter eine führende Rolle zu übernehmen und frühzeitig den technologischen Wandel mitzugestalten. Zudem wird damit die Umsetzung der Hightech-Strategie 2025 der Bundesregierung unterstützt.
Die Erforschung von zukünftigen Kommunikationstechnologien ist Gegenstand der ersten Fördermaßnahme. Verfolgt wird ein ganzheitlicher Ansatz – zur Forschung, Entwicklung und Transfer von 6G, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Aus diesem Grund wird das 6G-Ökosystem alle Technologieebenen umfassen. Ein Gesamtsystem mit allen notwendigen Aspekten wird somit entwickelt, aufgebaut und getestet. Neue Anwendungen, bei denen Unternehmen von Anfang an einbezogen werden, die auf dem Gebiet Innovationen vorantreiben wollen, zählen außerdem dazu. Offene und überprüfbare Softwareschnittstellen ermöglichen, möglichst viele Akteure am Ökosystem teilhaben zu lassen, z. B. über ein nach offenem Standard betriebenes Funkzugangsnetz.
Im nächsten Schritt sollen weitere Fördermaßnahmen, die noch in 2021 publiziert werden sollen, den schnellen Transfer von 6G in innovative Produkte unterstützen. Die kürzlich gestartete Fördermaßnahme „6G-Forschungs-Hubs; Plattform für zukünftige Kommunikationstechnologien und 6G“ des BMBF besteht aus zwei Teilen: 6G-Forschungs-Hubs und 6G-Plattform.
Weitere Informationen finden Sie hier: BMBF.