Zweiter Stakeholder-Workshop zu 5G-Entwicklungspfaden und politischen Optionen

Das Austrian Institute of Technology hat eine Zusammenfassung des zweiten Stakeholder-Workshops über 5G-Versorgungsmarkttrends veröffentlicht.

Am 19. Mai 2021 fand im Rahmen der von der Europäischen Kommission in Auftrag gegebenen Studie über 5G-Versorgungsmarkttrends der zweite Stakeholder-Workshop statt. Ziel des zweiten Workshops war es, die Ergebnisse der Studie über 5G-Versorgungsmarkttrends zu verbreiten, zu diskutieren und zu validieren sowie politische Optionen für die zukünftige Entwicklung von 5G zu diskutieren und weiter auszuarbeiten. Der Workshop richtete sich an alle Stakeholder, welche Interesse an der Entwicklung des 5G-Versorgungsmarkt haben. Insgesamt nahmen 227 Stakeholder an dem Workshop teil.

In dem Workshop wurden die Ergebnisse der Auswirkungsanalyse der wichtigsten Entwicklungspfade im 5G-Netzökosystem präsentiert sowie ein Überblick über die politischen Optionen gegeben, welche anschließend in einer Experten-Podiumsdiskussion validiert und diskutiert wurden. Zusätzlich war das Publikum in der Lage, Fragen zu stellen und über eine Live-Online-Umfrage offenes Feedback und Vorschläge zu den politischen Optionen abzugeben.

Die Ergebnisse des Workshops werden zur Validierung und Feinabstimmung der wichtigsten Ergebnisse der Auswirkungsanalyse der 5G- Versorgungsmarktszenarien verwendet. Durch das Feedback von Experten war es möglich, mögliche Missverständnisse zu klären. Zudem konnte eine Anpassung der Schlüsselergebnisse und die Priorisierung der politischen Relevanz erfolgen. Darüber hinaus können die Ergebnisse des Workshops direkt zu der Spezifizierung konkreter politischer Optionen genutzt werden.

Das Erste der vier möglichen Szenarien des 5G-Versorgungsmarkts im Jahr 2030 ist, dass etablierte Akteure und MNOs das Ökosystem prägen und den 5G Ausbau vorantreiben, während Open Ran hauptsätzlich für Nischen eingesetzt wird. Im zweiten Szenario behindert die zu geringe Nachfrage von Verbrauchern und der Industrie, wie auch eine zu inkonsistente Umsetzung von Cybersicherheitsanforderungen in Europa eine schnelle Verbreitung von 5G. Im dritten Szenario hingegen wird davon ausgegangen, dass Europa von dezentralisierten, disaggregierten und vollständig virtualisierten Open RAN-Netzen versorgt wird, wodurch der Fortschritt hinsichtlich 5G gewaltig ist. Im letzten der vier Szenarios erobern große Tech-Unternehmen die 5G-Versorgungsmärkte mit Open RAN Geschäftsmodellen, wodurch MNOs nicht mehr in der Lage sind, ihre Position als Infrastrukturanbieter für Industrieunternehmen gegenüber von großen Tech-Unternehmen zu verteidigen.

Das Expertengremium gab grundsätzlich ein positives Feedback zu den vorgestellten Szenarien des 5G-Versorgungsmarkts im Jahr 2030. Die Szenarien wurden als plausibel, durchdacht und logisch bezeichnet, auch wenn die Szenarien unterschiedliche Wahrscheinlichkeitsgrade haben.

 

Weitere Informationen finden Sie hier: Austrian Institute of Technology

Zu der detaillierten Zusammenfassung des Workshops gelangen Sie hier.