Telefónica 5G-Ausbau verläuft schneller als bei bisherigen Mobilfunktechnologien

Der Telefónica Deutschland CTO Mallik Rao beantwortete der Nachrichten-Website heise online Fragen zum aktuellen Ausbaustand im O²-Netz, "echtem 5G" und den Chancen von Open RAN

Der Netzanbieter 1&1 kündigte vor kurzer Zeit an, ein eigenes 5G-Netz aufbauen zu wollen. Der Ansatz von 1&1 unterscheidet sich insofern von den Ansätzen der bereits etablierten 5G-Netz Betreiber, sodass der Konzern auf ein vollständiges 5G-Open RAN Netz setzt. Von dieser Technologie wird sich versprochen, flexibler und weniger Abhängig von Netzwerkausrüstern zu sein. Zudem kündigte der 1&1-CEO Ralph Dommermuth an, „im Gegensatz zu unseren Wettbewerbern ausschließlich echtes 5G“ bauen zu wollen. Diese Anspielung auf die Dynamic Spectrum Sharing (DSS) Technologie gilt vor allem Vodafone und der Telekom, welche mit dieser Technologie schnell viel Fläche abdecken konnten.

Doch auch der Ausbau von 5G auf dem dafür vorgesehenen 3,6-GHz-Band macht deutliche Fortschritte. So betreibt die deutsche Telekom 1.800 Antennen in 30 Städten sowie Telefónica Deutschland 2.300 Antennen in über 80 Städten im 3,6-GHz-Band. Telefónica Deutschland setzt zudem die DSS- Technologie nur vereinzelnd ein.

Der CTO von Telefónica Deutschland, Mallik Rao, beantwortete der Nachrichten-Website heise online Fragen zum aktuellen Ausbaustand im O²-Netz, „echtem 5G“ und den Chancen von Open RAN.

Laut Mallik Rao schreitet der 5G Ausbau von O² schneller voran als bei den vorigen Mobilfunktechnologien. So dauerte der vollständige Rollout von 4G rund zehn Jahre, während eine Vollversorgung von 5G bereits innerhalb von fünf Jahren geplant ist. Bis zum Ende des Jahres 2021 plant das Unternehmen 30 Prozent der deutschen Bevölkerung mit 5G zu versorgen. Zudem werden laut dem Telefónica Deutschland CTO, von den 4 Milliarden Euro an Investitionen, welche von 2020 bis 2022 getätigt werden sollen, ein Großteil in den Ausbau des 5G Netzes fließen.

In Hinblick auf den Start eines eigenständigen 5G Netzes antwortete Mallik Rao, dass der Konzern technisch in der Lage wäre ein 5G-Standalone-Netz anzubieten, jedoch abwarten möchte bis genügend Endgeräte 5G SA technologisch unterstützen würden. Auch der Technologie des Dynamic Spectrum Sharing (DSS) steht der Konzern nicht komplett abgeneigt gegenüber, so ist geplant, DSS in Zukunft an ausgewählten Standorten einzusetzen.

 

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