European 5G Observatory Report zieht Zwischenbilanz für die Entwicklung der 5G-Netze in Europa
Im Rahmen des zwölften Quartalsberichtes der Europäischen 5G-Beobachtungsstelle für das zweite Quartal 2021 wird die Entwicklung der 5G-Netze in den EU-Mitgliedsstaaten aufgezeigt.
Ende Juni 2021 waren in 25 der 27 EU-Mitgliedstaaten kommerzielle 5G-Dienste verfügbar. Im Jahr 2020 hatten nur drei Mitgliedstaaten Frequenzen in allen drei Pionierbändern zur Verfügung gestellt und zugewiesen, und sechs Monate später befanden sich fünf Mitgliedstaaten in der gleichen Situation. Die ersten in Europa errichteten 5G-Netze haben nur eine begrenzte Anzahl von Nutzern, sodass es bisher keine Überlastungsprobleme gegeben hat. Im Jahr 2020 wurden viele 5G-Frequenzversteigerungen in Europa aufgrund der Pandemiesituation verschoben. Die meisten dieser verzögerten Auktionen fanden in den letzten Monaten des Jahres 2020 statt. Die Krise wird wahrscheinlich das Bewusstsein für die Notwendigkeit für digitale Lösungen, die auch eine höhere Netzkapazität sowie Geschwindigkeit benötigen, stärken.
5G-Initiativen
Die Bundesregierung hat im Herbst 2016 ihre „5G-Initiative für Deutschland“ gestartet. Im September 2017 beschreibt die Bundesregierung die nationale 5G-Strategie für den Zeitraum bis 2025. Es wurde ein 5-Punkte-Plan angekündigt und ein 1,1-Milliarden-Euro-Plan zur Verbesserung der Mobilfunkabdeckung beschlossen. Das zentrale Thema, das dabei angesprochen wird, ist die Versorgung und die Installation von Basisstationen in „weißen Flecken“, also unversorgten ländlichen Gebieten.
Es werden spezielle Fonds für Gemeinden eingerichtet, damit diese aktiv zur Verbesserung der Mobilfunkabdeckung beitragen können. Die Mobilfunkbetreiber haben sich darauf geeinigt, 6.000 5G-Standorte in ländlichen Gebieten und an Verkehrswegen gemeinsam zu nutzen. Im Rahmen des Plans zur Bekämpfung der durch den Covid-19 verursachten Wirtschaftskrise hat die deutsche Regierung beschlossen, 7 Milliarden Euro für 5G bereitzustellen.
Folgende Punkte fassen wichtige Schlüsselereignisse in der Entwicklung des 5G-Netzes in Deutschland zusammen:
- Zuteilung von 700 MHz Frequenzen im Juni 2015
- „5G für Deutschland“, Herbst 2016
- 5G-Spektrum-Roadmap, 2018
- Aktualisierung der mobilen Breitbandstrategie im Jahr 2019
- 3,4-3,7 GHz (300 MHz) und 2 GHz (2×60 MHz) 5G-Auktion endete im Juni 2019 und erbrachte 6,55 Milliarden EUR (davon 4,18 Milliarden EUR für das 3,6-GHz-Spektrum).
- 100 MHz sind für lokale und regionale Zwecke im Frequenzbereich 3,7-3,8 GHz reserviert. Bewerbungen können ab dem 21. November 2019 eingereicht werden
- 26-GHz-Spektrum wird voraussichtlich auf Antrag vergeben werden
- Vodafone und die Deutsche Telekom führen 5G im Juli 2019 ein, Telefonica im Oktober 2020. Der neue Anbieter 1&1 Drillisch hat 5G noch nicht eingeführt.
Der Report umfasst zudem eine Liste von privaten 5G-Netzen in Europa und in den am weitesten fortgeschrittenen 5G-Ländern.
Die wichtigsten Hersteller von 5G-Technologie sind laut des Berichtes die Firmen Ericsson, Huawei, Nokia, Samsung, ZTE und NEC.
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