TU Kaiserslautern vernetzt Transportroboter über 5G

Lieferungen, Winterdienst, Müll sammeln: Ohne Menschen funktioniert das nicht.

Paketsendungen, Straßenreinigung oder Winterdienst: In vielen Bereichen gibt es einen Bedarf für autonom fahrende Roboter, die den Alltag erleichtern können. Aber der Traum vom vollautomatisch zugestellten Päckchen steht noch vor Herausforderungen. Ganz ohne den Menschen kommt die Technologie noch nicht aus.

 

Leitstelle für autonome Transportroboter

An der Technischen Universität Kaiserslautern wird unter der Leitung von Prof. Hans Schotten an autonomen Transportrobotern geforscht. Auch wenn dies prinzipiell funktionieren sollte, zeigt die Praxis anderes. „Es gibt immer Effekte, an die man vorher gar nicht denkt. Ein Windstoß wirbelt Laub durch die Luft – das nimmt das Fahrzeug womöglich als Hindernis war und bleibt stehen“, so Schotten. An dieser Stelle braucht es also Menschen, die Entwarnung geben.

Deshalb erprobt das Forschungsteam das Prinzip einer Leitstelle für die autonom fahrenden Roboter. Die Roboter senden Livebilder und Umgebungsdaten ihrer Lidar-Sensoren an die Zentrale, wo diese durch die Mitarbeitenden überwacht werden. Alles in „Echtzeit“, da das Universitätseigene 5G-Netz genutzt wird. Durch das Campusnetz können unabhängig von öffentlichen Netzen große Datenmengen von Kameras und Sensoren mit einer geringen Latenz übertragen werden. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des 5G-Innovationsprogramms vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.

Mithilfe der Leitstelle, sollen Erfahrungen für die Praxis gesammelt werden. Dabei überwacht eine Person aus der Ferne die Flotte an autonomen Fahrzeugen und steuert diese bei Bedarf. Dies hilft der Künstlichen Intelligenz besser zu werden und Situationen richtig zu bewerten. Wird durch den Algorithmus fälschlicherweise eine Gefahr erkannt, können die Fahrer*innen die Situation richtig einordnen bis der Roboter die Situation selbstständig als ungefährlich bewertet. Zunächst wird dies auf dies im Gebäude der TU Kaiserslautern erprobt, danach auf öffentlichen Wegen und schließlich in einem benachbarten Wohngebiet.

 

Maschine ersetzte Mensch?

Wer nun Bedenken wegen wegfallender Arbeitsplätze hat, kann beruhigt sein. Die Einsatzgebiete der Roboter sind besonders in Branchen mit Fachkräftemangel gefragt: Transportunternehmen, Reinigungsfirmen, Industrie und Sicherheitsgewerbe sowie Landwirtschaft. Hier können die unbesetzten Jobs durch die neue Technologie kompensiert werden. Laut Prof. Schott sind autonom fahrende Roboter auf Firmengeländen oder in Parks ab 2024/25 denkbar und er zeichnet eine spannende Vision: „ Stellen Sie sich vor: Sie kommen vom Arzt und der Roboter steht schon vor der Haustür – mit dem passenden Medikament aus der Apotheke.“

Für ihn gehen Mobilfunk und Wirtschaft Hand in Hand. Das Interesse der Unternehmen ihre Produktion zu digitalisieren und vernetzen spiegelt sich in dem regen Austausch seines Teams mit der Wirtschaft wieder. In Deutschland gibt es eine „Tradition in der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft“, sagt Schott.

 

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