Mobilfunkausbau: Kooperation von Telekom, Vodafone und Telefónica
Die Deutsche Telekom, Telefónica Deutschland und Vodafone haben bekanntgegeben beim Mobilfunkausbau zukünftig stärker zu kooperieren. Ziel ist es, deutschlandweit – vor allem in ländlichen Regionen sowie entlang der Verkehrswege auf Straßen, Schienen und Flüssen – die Mobilfunkversorgung für die Bevölkerung zu gewährleisten. Im Rahmen der Frequenzauktion verpflichteten sich die Netzbetreiber zur landesweiten Versorgung. Im Zuge dessen streben die drei Mobilfunkanbieter den gemeinsamen Aufbau sowie die Nutzung von bis zu 6.000 neuen Mobilfunkstandorten an. Dafür wurde nun eine Absichtserklärung von allen Beteiligten unterschrieben. Der Netzbetreiber 1&1 Drillisch wurde eingeladen, sich dem Vorhaben anzuschließen.
Großer Vorteil der Zusammenarbeit: Die Einsparung von Kosten und Zeit. Dazu sollen alle Mobilfunkanbieter die gleiche Anzahl neuer Standorte aufbauen. Diese Standorte können dann von den anderen Kooperationspartnern je nach Bedarf genutzt und unter anderem mit eigener Netztechnologie ausgestattet werden.
Die Kooperation der Netzbetreiber fördert die Schließung von Funklöchern, die meist in schwach besiedelten Gebieten und entlang von Verkehrswegen zu finden sind. Zur Stopfung der weißen Flecken wurden im Rahmen der Frequenzauktion von der Bundesnetzagentur Versorgungsauflagen für die Mobilfunkanbieter festgesetzt, die hohe Investitionen erfordern. Nach Meinung der drei Netzbetreiber sind die Auflagen jedoch unverhältnismäßig und rechtswidrig. Außerdem führen vermehrte Bürgerinitiativen und administrative Hindernisse zum schleppenden Mobilfunkausbau.
Pläne einer Zusammenarbeit wurden dem Bundeskartellamt bereits gemeldet. Die Bundesnetzagentur hat zudem in der Vergangenheit geäußert, dass eine Kooperation der Mobilfunkanbieter beim Ausbau sinnvoll sei. Im Frühjahr 2020 sollen demnach weitere Informationen zur Kooperation vertraglich festgesetzt werden und der gemeinsame Netzausbau zeitnah beginnen.
Laut Dirk Wössner, Chef von Telekom Deutschland, ist die Kooperation „ein Meilenstein für den Netzausbau in Deutschland“. Das Ziel der Mobilfunkanbieter ist es, weiße Flecken schnellstmöglich zu beseitigen. Die gemeinsame Nutzung der Infrastruktur ist ein entscheidender Schritt für eine mobile Industrienation. Ebenso sieht Markus Haas, CEO von Telefónica Deutschland, die Zusammenarbeit maßgebend für die optimale Aufstellung Deutschlands als führenden Wirtschaftsstandort. Vodafone Deutschland CEO Hannes Ametsreiter über die Kooperation: „Heute schmieden wir eine Allianz gegen die weißen Flecken. Und machen mehr Mobilfunk möglich, wo er nicht wirtschaftlich ist“. Hunderttausende Menschen in ländlichen und städtischen Regionen werden von dem gemeinsamen Aufbau profitieren. Die digitale Zukunft Deutschlands wird weiter vorangetrieben.
Im Zuge der Frequenzauktion verpflichteten sich die Mobilfunkbetreiber ebenso zur umfassenden Versorgung der Verkehrswege. Eine geeignete staatliche Förderung zur Beseitigung von Funklöchern soll den bundesweiten Ausbau fördern. Auch hier stimmen alle Netzbetreiber einer engen Kooperation zu.
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