Mehr Tempo beim Mobilfunk- und Glasfaserausbau
BREKO und MIG verständigen sich auf Zusammenarbeit
Um die Funklöcher der deutschen Mobilfunknetze weiter zu schließen, haben der Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. (BREKO) und die Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft mbH (MIG) auf eine Zusammenarbeit verständigt. Es wurde zwischen den beiden Partnern eine Vereinbarung getroffen, auf deren Basis die BREKO-Mitgliedsunternehmen ihre Glasfasernetze für geförderte Mobilfunkprojekte zur Verfügung stellen können.
5G-Mobilfunkstandorte müssen per Glasfaser angeschlossen werden, damit alle Vorteile des modernen 5G-Standards nutzbar werden und der steigende Datenverkehr in den Mobilfunknetzen auch in Zukunft bewältigt werden kann. Aus diesem Grund wird im Rahmen des Mobilfunkförderprogramms des Bundes sowohl die Errichtung von Mobilfunkmasten als auch deren Glasfaseranbindung gefördert. Die Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft mbH nimmt bei der Mobilfunkförderung Standortvorbereitungen in Gebieten vor, in denen kein eigenwirtschaftlicher Ausbau der Mobilfunkanbieter geplant ist. Hierbei werden netztechnisch geeignete Standorte identifiziert und die Voraussetzungen für die Errichtung eines Mobilfunkmastes geschaffen. Wenn die Voraussetzungen erfüllt sind, folgt ein entsprechender Förderaufruf für Unternehmen, um den Mobilfunkstandort zu errichten und zu betreiben. Aus der Kooperation versprechen sich BREKO und MIG die Suche nach geeigneten Übergabepunkten für die Anbindung geförderter Mobilfunkmasten an Glasfasernetzen zu beschleunigen.
Deutsche Telekom zieht Resümee zum Abschluss des Jahres
Die Deutsche Telekom hat bekanntgegeben, dass der Glasfaser-Ausbau im Jahr 2023 gesteigert werden soll. So plant das Unternehmen mit 2,5 bis 3 Millionen weiteren Anschlüssen im folgenden Jahr sowie im Jahr 2024 auf insgesamt mehr als zehn Millionen Anschlüsse zu kommen. Im Jahr 2023 soll die Glasfaserreichweite zunächst auf insgesamt 5,2 Millionen Anschlüsse erweitert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist ebenfalls geplant, die Anzahl von Glasfasermonteur*innen in der Fiber Factory um 50 Prozent innerhalb des Unternehmens zu steigern.
Beim Thema Mobilfunkausbau ist die Deutsche Telekom zufrieden mit den eigenen Leistungen. Laut Unternehmensangaben sollen 94 Prozent der Menschen in Deutschland 5G nutzen können. Allerdings stellte die Bundesnetzagentur zuletzt fest, dass derzeit lediglich 79 Prozent des Bundesgebietes mit 5G versorgt werden, wobei die Mobilfunknetze der einzelnen Netzbetreiber in einer Spanne von ca. 37 Prozent bis zu 55 Prozent Abdeckung rangieren.
Nach Angaben der Deutschen Telekom funken über 80.000 Antennen mit 5G, von denen rund 8.000 Antennen die schnelle 5G-Frequenz im 3,6 Gigahertz-Band nutzen können. Ziel beim 5G-Ausbau ist die Versorgung von 99 Prozent der Bevölkerung bis 2025.
Auch der Einsatz von 5G bei den industriellen Campus-Netzen nimmt, laut der Deutschen Telekom, fahrt auf. Insgesamt nutzen inzwischen 32 Unternehmen ein von dem Konzern zur Verfügung gestelltes 5G-Campusnetz. Zusätzlich ist 5G-Standalone technisch , neben dem 3,6 GHz Band und dem 700 MHz Band, auch im Frequenzband von 2,1 GHz verfügbar. Laut Angaben des Unternehmens startet die kommerzielle Nutzung von 5G-Standalone für Privatkunden, sobald Anwendungen verfügbar sind.
Herausforderungen bestehen im Bereich der Nachhaltigkeit und der Resilienz von Mobilfunknetzen
Das stetig steigende Datenvolumen stellt die Betreiber von Mobilfunknetzen hinsichtlich Klima- und Umweltschutz sowie Energieverbrauch vor Herausforderungen. Die Telekom hat aus diesem Grund angekündigt, den Energieverbrauch vom Wachstum der Datenmengen im Internet stärker entkoppeln zu wollen. Insgesamt soll der Energieverbrauch europaweit sinken. In Deutschland soll er 2024 im Vergleich zu 2020 sogar um mindestens zehn Prozent niedriger liegen. Der Konzern möchte dies erreichen, indem Technologien wie KI implementiert werden. Ebenfalls soll Energie durch die Abschaltung von Altsystemen wie der PSTN-Plattform und 3G, der Ersatz von Kupferleitungen durch Glasfaser oder auch der Abbau der öffentlichen Telefonzellen eingespart werden. Ein weiteres Anliegen der Telekom besteht darin, die Resilienz der Netze, also die Widerstandsfähigkeit gegen äußere Einflüsse zu erhöhen. Laut dem Unternehmen beeinflussen Überflutungen oder Hitze die Netzplanung ebenso wie die aktuelle Energiesituation.
Weitere Informationen finden Sie hier: Breko e.V. und Deutsche Telekom.