NRW soll Digitalisierung prägen und vorantreiben

Veröffentlichung der „Strategie für das digitale Nordrhein-Westfalen“

12.04.2019

Die unter Beteiligung der Öffentlichkeit entwickelte Digitalstrategie des Landes Nordrhein-Westfalen wurde nun vorgestellt. Die Landesregierung beschreibt darin die Chancen der Digitalisierung für die Menschen in Nordrhein-Westfalen und benennt über vierzig konkrete Ziele, die sie hierzu in den kommenden Jahren in zentralen Handlungsfeldern erreichen will.

„Wir wollen Vorreiter werden und Nordrhein-Westfalen bis 2025 in die digitale Spitzengruppe führen, damit wir zum innovativsten und umweltfreundlichsten Industrie- und Dienstleistungsstandort Europas werden. Mit einem Platz im Mittelfeld geben wir uns nicht länger zufrieden“, sagte Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Andreas Pinkwart. „Wir wollen die Digitalisierung Deutschlands von Nordrhein-Westfalen aus prägen und vorantreiben.“

Die „Strategie für das digitale Nordrhein-Westfalen“ wurde in gut einem Jahr ressortübergreifend entwickelt. Den im Juli 2018 vorgestellten Entwurf hat die Landesregierung mit Experten, Verbänden sowie Bürgerinnen und Bürgern in einem breiten Beteiligungsprozess online und in Veranstaltungen diskutiert. Mehr als 2.000 Rückmeldungen wurden ausgewertet und flossen in die nun vorgelegte und vom Landeskabinett beschlossene Strategie ein.

Alle Ressorts der Landesregierung sind an Konzeption und Umsetzung der Digitalstrategie in ihren fünf Fokus- und vier Schnittstellenthemen beteiligt. Die wesentlichen Punkte im Überblick:

  • „KI made in NRW“ soll mit einem Dreiklang von „Exzellenz in Forschung und Bildung“, „Erfolg in der Wirtschaft“ und „Ethik in der Umsetzung“ eine europaweite Führungsposition einnehmen. Hierzu sollen neue Flagship-Professuren und Nachwuchswissenschaftler berufen und der Transfer zum Mittelstand ausgebaut werden.
  • Nach der erfolgreichen Ansiedlung des Max-Planck-Instituts für Cyber Security bereitet die Landesregierung die Gründung des Europäischen Blockchain-Instituts am Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik in Dortmund vor und plant im Rheinischen Zukunftsrevier die Einrichtung eines Reallabors für Blockchain-Anwendungen im Bereich Energie und öffentliche Daseinsvorsorge.
  • Mit Hilfe der Exzellenz Start-up Center soll die Zahl der Ausgründungen aus den Hochschulen in den kommenden fünf Jahren um mindestens 50 Prozent gesteigert werden.
  • Die Wagniskapital-Investitionen in Start-ups sollen bis 2022 auf eine halbe Milliarde Euro anwachsen. Der Digitalisierungskredit der NRW.BANK soll bis 2022 auf das Volumen von einer halben Milliarde Euro ausgeweitet werden.
  • Im Bereich Wirtschaft setzt die Landesregierung auf erhebliche Erleichterungen für Antrags-, Planungs- und Genehmigungsverfahren durch digitale Angebote. Ab 2020 sollen alle gewerberechtlichen Fachverfahren medienbruchfrei digital bereitgestellt werden.
  • Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft unterstützt den Hochschulverbund „Digitale Hochschule NRW“ mit jährlich 50 Millionen Euro. Die Fernuniversität Hagen soll zur forschungsorientierten Open University ausgebaut werden.
  • Bis 2022 wird die Landesregierung in Kooperation mit den Kommunen alle Schulen an ein leistungsfähiges Gigabit-Netz anschließen. Hierzu wird das Ministerium für Schule und Bildung in Kürze eine Förderrichtlinie zur Umsetzung des DigitalPakts Schule vorlegen.
  • Flächendeckende Gigabit-Netze sollen bis zum Jahr 2025 geknüpft, Schulen und Gewerbegebiete bis 2022 angeschlossen werden. Im Mobilfunkpakt haben sich die Netzbetreiber verpflichtet, bis 2021 alle Funklöcher zu schließen. Der Ausbau der 5G-Netze soll noch in diesem Jahr beginnen. Auch die 5G-Testgebiete für autonomes Fahren sollen ausgebaut werden.

Die Digitalstrategie des Landes finden Sie hier.