Gesucht: Innovative Technologie- und Dienstleistungskonzepte im Bereich Datenübertragbarkeit
Neben dem Schutz personenbezogener Daten regelt die DSGVO auch das »Recht auf Datenübertragbarkeit«. Um diese zu fördern, wurde das EU-Projekt »Data Portability and Services Incubator (DAPSI)« gegründet, an dem auch das Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS beteiligt ist. In einem ersten Call ruft das Projektteam nun Internet-Innovatoren auf, Technologielösungen oder Dienstleistungen zur Verbesserung der Datenportabilität zu entwickeln. Den besten Konzeptideen winkt ein neunmonatiges Support-Programm samt FIWARE Lab-Infrastruktur, Expertencoachings und bis zu 150 000 € Startkapital. Interessierte können ihre Ideen bis zum 22. April 2020 einreichen.
Das EU-Projekt »Data Portability and Services Incubator« (DAPSI) zielt darauf ab, die Spitzenforschung im Bereich der Datenportabilität zu fördern. Bürgerinnen und Bürgern soll die Übermittlung der eigenen Daten von einem Dienstleister zum anderen wesentlich erleichtert werden. DAPSI ist Teil der von der Europäischen Kommission geförderten Initiative Next Generation Internet (NGI) und im November 2019 gestartet. Das Projekt wird vom Fraunhofer IAIS gemeinsam mit Partnern aus Spanien, Italien, Frankreich und Großbritannien vorangetrieben.
Innerhalb von drei Jahren sind insgesamt drei Calls geplant, die zu innovativen Lösungen im Bereich der Datenportabilität aufrufen. In einem ersten Projektschritt wurden zunächst mit einer Umfrage die drängendsten Forschungsfragen, Herausforderungen und Bedarfe gesammelt. Auf Basis der Ergebnisse startete nun der erste offene Call: Das Projektteam ruft Internet-Innovatoren dazu auf, eine Technologielösung oder Dienstleistung zu entwickeln, die den freien Datenverkehr nach europäischen Standards verbessert und erleichtert. Anforderungen sind eine hohe Datentransparenz bei der Speicherung personenbezogener Daten sowie Datenkompatibilität und Interoperabilität, um den Wechsel zwischen Dienstleistern zu vereinfachen. Daneben spielen Sicherheit und Datenschutz eine wichtige Rolle.
Bis zu 15 Ideen werden anschließend in das neunmonatige Unterstützungsprogramm aufgenommen, das von Experten verschiedener Bereiche betreut wird und in einem fertigen Produkt gipfelt. In Phase 1 erhalten die Innovatoren zunächst die Chance, einen Proof-of-Concept für den von ihnen vorgeschlagenen Anwendungsfall zu entwickeln. Die besten Konzepte erreichen anschließend die »Booster«-Phase und können ihren Use-Case detailliert ausarbeiten. Die Entwicklerinnen und Entwickler erhalten dabei ein Startkapital von insgesamt bis zu 150 000 €. Zusätzlich wird ihnen für die Programmteilnahme eine FIWARE Lab-Infrastruktur zur Verfügung gestellt. Je nach erreichter Projektphase erhalten die Teilnehmenden außerdem Unterstützung durch Coachings inklusive kontinuierlicher Nachbereitung zu zahlreichen relevanten Themen. In Vor-Ort- und Online-Tutorials werden dabei Technik- und Business-Aspekte geschult. Dazu gehören u. a. Big Data Processing, Semantic Web oder Grundlagen des Maschinellen Lernens ebenso wie die Entwicklung von Customer Personas, Lean Startup oder die Produktpositionierung. In Phase 2 unterstützt das Projektteam zusätzlich bei der Darstellung und Bewerbung des Produkts, beim Aufbau eines relevanten Netzwerks und bei der Suche nach reellen Einsatzmöglichkeiten.
Bis zum 22. April 2020, 12 Uhr, ist die Einreichung der Projektideen auf der Projektwebseite möglich.