Fraunhofer FOKUS: Interoperabilität des Open5GCore

5G-Kernnetz mit Funktechnik von Herstellern kompatibel

Das 5G-Kernnetz Open5GCore des Fraunhofer FOKUS ermöglicht, dass Unternehmen beim Auf- und Ausbau von 5G-Netzen Funktechnik diverser Hersteller einsetzen können. Somit wird der Wettbewerb gefördert und Unternehmen beim Test von lokalen und zuverlässigen 5G-Standalone-Campusnetzen unterstützt.

Das 5G-Netz setzt sich aus Endgeräten, die für das Funknetz sorgenden (RAN) Basisstationen mit Antennen, sowie dem Kernnetz, welches das RAN mit den Unternehmens- und Internetservern verbindet, zusammen. Kernnetze werden durch 5G virtuell umgesetzt. Der Vorteil: 5G-Campusnetze können so kundenspezifisch flexibel und effizient aufgebaut werden.

Laut Interoperabilitätstests des Fraunhofer FOKUS funktioniert der Open5GCore reibungslos mit den Basisstationen von Huawei und Nokia. Erstmals können End-to-End-Tests von 5G-Standalone-Netzen mit marktreifen Basisstationen verschiedener Hersteller durchgeführt werden. In Planung sind weitere Tests mit anderen Herstellern.

Das Open5GCore und die Funktechnik der genannten Hersteller stellen ein 5G-Netz im Standalone-Betrieb bereit. Ideal ist die 5G-Standalone-Architektur für den Einsatz von Campusnetzen aufgrund der Vermeidung einer unnötigen parallelen Nutzung der 4G-Infrastruktur. Vermieden werden dadurch Investitionen in auslaufende 4G-Technologien. Zudem wird sichergestellt, dass die volle Leistung und der volle Umfang an Funktionen von 5G eingesetzt werden können.

Geeignet ist das 5G-Kernnetz des Fraunhofer FOKUS für unterschiedliche Netze:

  • Lokale sowie verteilte Campus- und Unternehmensnetze
  • Portable, temporäre Netze (bspw. für Großveranstaltungen und Katastropheneinsätze)
  • Integration in ein Edge-Netzwerk (lokale Implementierung vor Ort beim Unternehmen)

Zu den Eigenschaften des Open5GCore zählen:

  • trennt die Steuer- und Anwendungsdaten für eine geringere Latenz und höheren Durchsatz,
  • Grundlage ist der 5G-Standard 3GPP Release 16
  • unterstützt sowohl 3GPP-konforme Zugänge (5G SA, 5G NSA, LTE, NB-IoT LTE) als auch Nicht-3GPP-konforme Zugänge (WLAN, 60 GHz, Satellit),
  • optimiert die Ende-zu-Ende-Netzwerkverwaltung mit Hilfe von Techniken des maschinellen Lernens,
  • passt seine Infrastrukturanforderungen je nach Anwendungsfall flexibel an
  • unterstützt eine Bandbreite von virtuellen Infrastrukturen (z.B. virtuelle Maschinen)

Genutzt wird der Open5GCore weltweit bereits in mehr als 40 5G-Testfeldern von Netzbetreibern, Herstellern, Unternehmen und Forschungseinrichtungen.

Weitere Informationen finden Sie hier: Fraunhofer FOKUS.