Bosch setzt erstes eigenes 5G-Campusnetz ein
Bosch setzt sein erstes 5G-Campusnetz ein. Im Industrie 4.0-Leitwerk in Stuttgart-Feuerbach werden künftig Daten mit ultrahoher Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit übertragen. Zudem ermöglicht das Campusnetz eine nahezu verzögerungsfreie Reaktion von Maschinen. Zudem können kritische Anwendungen, die Präzision und Sicherheit erfordern, drahtlos durchgeführt werden. Die Mensch-Maschine-Interaktion ist somit jederzeit sicher und barrierefrei. Bosch baut in den nächsten Monaten weitere 5G-Netze auf, beispielsweise am Forschungscampus in Renningen, entwickelt 5G-fähige Produkte und führt erste Lösungen für den industriellen Einsatz ein.
Die Fabrik der Zukunft entsteht im Bosch-Werk in Stuttgart-Feuerbach, in der 5G-Anwendungen, wie die flächendeckende Nutzung von autonomen Transportsystemen, realisiert werden. Besonders relevant dabei sind Campusnetze, die die durchgängige Funkabdeckung ohne Unterbrechungen realisieren. Das Netzwerk lässt sich je nach industriellen Anwendungen passgenau optimieren. Acht Small Cells, kleine Basisstationen, werden im Campusnetz in Feuerbach genutzt, die die Produktionshalle auf einer Fläche von rund 10.000 Quadratmetern ausleuchten. Ermöglicht wird dadurch, dass drahtlos angebundene Maschinen und Anlagen in Echtzeit miteinander kommunizieren und Daten innerhalb weniger Millisekunden untereinander ausgetauscht werden können.
Das 5G-Netz ist in die bestehende IT-Infrastruktur eingebunden und wird fortlaufend überwacht. Das Campusnetz wurde gemeinsam mit Nokia aufgebaut. Dazu entwickelte Bosch die Anwendungsfälle und Nokia stellte die 5G-Komponenten zur Verfügung. Zusammen arbeiteten die Unternehmen an der Netzplanung, dem Betrieb und dem Service. Im Bosch-Werk in Feuerbach wird Industrie 4.0 mit 5G kombiniert sowie Künstliche Intelligenz optimiert. Im Projekt KICK, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, untersuchen Bosch, Nokia und Partner zudem die Vereinfachung des Betriebs und der Wartung von 5G-Campusnetzen mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz.
Zudem arbeitet Bosch bereits seit 2014 an 5G-Forschungsaktivitäten. Im Projekt 5G NetMobil wird beispielsweise aufgezeigt, wie das vollvernetzte Fahren erreicht und mit modernen Kommunikationstechnologien sicherer gemacht werden kann. Mögliche Auswirkungen von 5G auf die komplexe Halbleiterfertigung werden im internationalen Verbund 5G-SMART erforscht. Die Forschungserkenntnisse werden dann für die Planungen von 5G-Netzen eingesetzt – zum Beispiel im neuen Halbleiterwerk in Dresden. Den Vorsitz in der Initiative 5G-ACIA hat Bosch ebenfalls übernommen. Der Zusammenschluss von mehr als 70 Unternehmen hat das Ziel, 5G von Beginn an industriefähig zu gestalten.
Weitere Informationen finden Sie hier: Bosch.