Satellitenkommunikation für Breitbandausbau und 5G
Zusammen mit Eutelsat und Airbus hat das DLR Raumfahrtmanagement in Bonn die Initiative DORF.digital gestartet.
Der Breitbandausbau in Deutschland kann durch technologische Fortschritte in der Satellitenkommunikation vorangetrieben werden. Moderne, geostationäre Satelliten ermöglichen dazu bis zu 100 Mbit pro Sekunde im Download und sechs Mbit pro Sekunde im Upload.
Das DLR unterstützt seit 2018 unter anderem im Zuge des „Digital Gipfels“ gemeinsam mit Institutionen, Firmen und Verbänden der Digitalbranche dabei, den Nutzen der Satellitentechnologie für die Digitalisierung in den Mittelpunkt zu stellen. Außerdem wurde die Initiative DORF.digital begonnen.
Zum Senden und Empfangen wird eine Hardware eingesetzt, die bei einem satellitengestützten Internetzugang aus einer Parabolantenne und einem speziellen Sende- und Empfangsmodul mit Modem besteht. Einzige Voraussetzung für die deutschlandweite Bereitstellung von schnellem Internet in kürzester Zeit ist die freie Sicht Richtung Süden. Die Erschließung mehrerer Haushalte oder ganzer Gemeinden per Satellit werden durch eine zentrale Empfangsstation realisiert. Dazu werden mehrere Satellitenschüsseln zur Bündelung ihrer Kapazitäten angebracht. Per Kabel oder WLAN werden die gesammelt ankommenden Daten an die Haushalte geleitet.
Einzel- und Randlagen können durch Satelliten schnell und kosteneffizient einen dauerhaft nutzbaren Breitbandanschluss erhalten. Ebenso kann die Satellitenkommunikation für graue Flecken eingesetzt werden. Graue Flecken sind Gebiete, die in der Vergangenheit einen geförderten Ausbau erhalten haben, jedoch nur auf die damals maßgeblichen 50 Mbit pro Sekunde. „Einzelne Haushalte und sogar ganze Gemeinden, die in den grauen Flecken zum Teil noch deutlich über 2025 hinaus auf einen Glasfaseranschluss warten müssen, können den Satellit als Brückenlösung einsetzen. Satelliteninternet kann so den Bürgern eine gesteigerte Anschlussgeschwindigkeit bis zum abgeschlossenen Glasfaserausbau bieten“, so DLR-Vorstand Dr. Walther Pelzer, und fügt hinzu: „Auch beim neuen Mobilfunkstandard 5G kann Weltraumtechnologie helfen.“
Als Beispiel nennt Dr. Pelzer den so genannten Backhaul, der das Kernnetz des Anbieters mit den Rändern des Netzes verbindet: „Wenn im Zuge des 5G-Ausbaus neue Funkmasten entstehen und bisher unterversorgte Gebiete einen leistungsfähigen Mobilfunk erhalten sollen, kann, bei fehlender Glasfaseranbindung, der Backhaul über Satellit realisiert werden. Zusätzlich bieten Kommunikationssatelliten einen schnellen und kostengünstigen Weg auch bei existierendem Backhaul zusätzliche Kapazitäten für den Datentransfer zu und von den Funkmasten zu schaffen – zum Beispiel bei Großveranstaltungen.“
Weitere Informationen finden Sie hier: DLR.