Audi erprobt lokale Serverlösung „Edge Cloud 4 Production“
Der Automobilhersteller Audi führt die lokale Serverlösung Edge Cloud 4 Production in die Werkerführung ein. Nach der erfolgreichen Erprobung im Production Lab (P-Lab) steuern zukünftig drei Server die Werkerführungen im Reallabor Böllinger Höfe. Erfüllt die Serverinfrastruktur weiter zuverlässig die Erwartungen, möchte Audi die Automatisierungstechnik in die Serienfertigung einführen.
Zentrale und lokale Server übernehmen bei der Edge Cloud 4 Production die Arbeit von vielen teuren Industrie-PCs. Durch die Serverlösung wird es möglich, dass Auslastungsspitzen über die Gesamtzahl der virtualisierten Clients ausgeglichen werden. Dies ermöglicht einen deutlich effizienteren Ressourcenverbrauch. Durch die Serverlösung werden auch der Betriebssystemwechsel und IT-relevante Aufwänden eingespart.
Die Edge Cloud 4 Production-Lösung erleichtert den Mitarbeitenden zudem die Arbeit. Zukünftig sollen sogenannte Power-over-Ethernet-fähige Thin Clients eingeführt werden. Der Strom über das Ethernet-Kabel und die Rechenleistung werden größtenteils über die lokalen Server bezogen. Zudem verfügen diese Endgeräte über USB-Eingänge für Ausgabegeräte. Das ermöglicht den Mitarbeitenden direkt an einem Monitor abzulesen, was an welchem Fahrzeug montiert werden muss.
Die Edge Cloud 4 Production nutzt alle Elemente eines modernen Rechenzentrums. Die Lösung ist zudem leicht skalierbar. So kann sie an zukünftige Aufgabenstellungen flexible angepasst werden. Zudem ermöglichen lokale Server die notwendigen, sehr kurzen Latenzen. Eine öffentliche Cloudanbindung kommt aufgrund der hohen Sicherheitsanforderungen in der Produktion nicht in Frage.
Die Cloudtechnologielösung verbessert darüber hinaus auch den Wartungskomfort und die IT-Sicherheit. Die Patchzyklen sind bei Industrie-PCs meist länger. Updates lassen sich zudem nur in Produktionspausen installieren. Durch die cloudbasierte Infrastruktur können IT-Expert*innen Patches innerhalb weniger Minuten über den zentralen Server auf alle Takte ausrollen. Außerdem können Funktionsupdates, zum Beispiel die eines neuen Betriebssystems, auf alle virtuellen Clients gleichzeitig aufgespielt werden. Dadurch können die Kosten für ein Update, etwa von Windows 10 auf Windows 11, durch Edge Cloud 4 Production um rund ein Drittel reduzieren werden.
Für die Einführung der Automatisierungstechnik in die Serienfertigung sind die beiden Rechenzentren im Werk in Neckarsulm vorgesehen. Durch ein Glasfaserkabel sind diese mit dem Reallabor Böllinger Höfe verbunden. Laut Henning Löser, dem P-Lab-Chef, wird die 5G-Technologie in einem zweiten Schritt relevant. Bisher sind in allen FTS (Fahrerlose Transportsystemen) eigene Rechner installiert. Aufwändige Sicherheitsupdates und neue Betriebssysteme müssen auch hier aufgespielt werden. Neue Funktionalitäten sind dafür zwar denkbar, aber kaum noch auf die Rechner übertragbar. Dafür wird ein schnelles und hochverfügbares Netz benötigt, so Löser.
Weitere Informationen finden Sie hier: Audi AG.