Erste Plan & Play Projektergebnisse: Ad-hoc 5G-Netzbetrieb gewinnt an Bedeutung
Neben dem Einsatz von 5G in Form von stationären Campusnetzen in der Industrie, in Krankenhäusern, Häfen oder ähnlichen dauerhaften Anwendungsfällen, geht es im Projekt Plan & Play aus dem 5G.NRW-Förderwettbewerb der Landesregierung um Potentiale, die mit dem kurzfristigen und temporären Einsatz eines 5G-Campusnetzes – beispielsweise im Rahmen von sportlichen oder gesellschaftlichen Großveranstaltungen – verbunden sind. Der Lehrstuhl für Kommunikationsnetze der TU Dortmund hat zu diesem Zweck ein starkes Konsortium mit dem Fraunhofer IML und dem Wuppertaler Unternehmen Riedel Communications geformt. Prof. Dr. Christian Wietfeld und der Unternehmensgründer Thomas Riedel schilderten dem Minister ihre ersten Ergebnisse mit Blick auf die Chancen und Herausforderungen anhand des Fallbeispiels eines in Monaco installierten 5G-Campusnetzes, das je nach Anforderungen dreier exemplarischer Formate an Großveranstaltungen speziell konzipiert, und zudem mit einer unterschiedlichen Anzahl an Basisstationen ausgestattet sein muss. Minister Pinkwart diskutierte die Ergebnisse anschließend mit den Vertreter*innen aus seinem Hause, den beteiligten Akteuren von Riedel Communications sowie den Teams der TU Dortmund und des Competence Center 5G.NRW. Dabei wurden weitere Use-Cases mit ähnlichen Anforderungen aus den Bereichen Intralogistik, Messen und Rettungswesen als Handlungsfelder benannt und neue Kooperationen angestoßen.
Quelle: Riedel Communications GmbH & Co. KG.
Neben dem vielfach diskutierten Referenzeinsatzfall von stationären 5G-Campusnetzen sind auch 5G-Campusnetze für den temporären Einsatz zukünftig immer dann von sehr großem Interesse, wenn lokal überaus anspruchsvolle Anforderungen an das Kommunikationsnetz zu erfüllen sind. Ein Beispiel sind internationale Großveranstaltungen (z. B. Formel1 und America‘s Cup), bei denen große Datenmengen für den Veranstaltungsbetrieb wie auch für die „Live“-Einbindung des Publikums mit niedrigen Latenzen und großer Verlässlichkeit gefordert werden. Auch im Bereich der automatisierten Intralogistik ist der nicht-stationäre, ad-hoc 5G-Netzbetrieb für die kontinuierliche Anpassung zuverlässiger Netzlösungen an sich sehr schnell ändernde Anwendungsumgebungen zwingend erforderlich. Die daraus erwachsenden Herausforderungen für die bedarfsgerechte Planung und Selbstkonfigurationsfähigkeit des Netzes sollen im Rahmen des vorgestellten Projekts Plan & Play adressiert werden.
Quelle: Competence Center 5G.NRW.
In der Vor-Ort Demonstration wurde eine Übersicht erster konkreter experimenteller Ergebnisse des Projektes vorgestellt. Anhand einer Rennsport-Emulation konnte die Notwendigkeit einer bedarfsgerechten Konfiguration und Planung privater 5G-Netze illustriert werden. Dazu wurde eine Rennsituation mit einer neuartigen und durch das Projektkonsortium mit 5G ausgestatteten Rennplattform im Maßstab 1:10 zur Anwendung gebracht, um den Einfluss verschiedener 5G Standalone Time Division Duplex-Muster und deren bedarfsgerechte Rekonfiguration für Event-basierte Szenarien aufzuzeigen. Dabei konnte Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart ein 5G teleoperiertes Rennfahrzeug aus dem mobilen 5G Labor der TU Dortmund heraus steuern und im Rennen gegen ein autonomes Rennfahrzeug den Einfluss der Latenz und die Notwendigkeit für hochzuverlässige Leistungsgarantien am Beispiel dieser konkreten Remote Control Anwendung selbst erleben.
Plan & Play Demo-Video Racing with 5G Speeds : Racing with 5G Speeds – Reliable ad-hoc 5G Campus Networks