Europäischer Rechnungshof veröffentlicht Sonderbericht zu 5G-Einführung in der EU

Verzögerungen gefährden EU-Ziele zur 5G-Einführung

Die 5G-Technologie könnte Schätzungen zufolge dafür sorgen, dass das europäische Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen 2021 und 2025 um bis zu einer Billion Euro wachsen könnte. Dies würde für bis zu 20 Millionen Arbeitsplätze in sämtlichen Bereichen der Wirtschaft sorgen.

Der Europäische Rechnungshof stellt jedoch in dem neu veröffentlichten Bericht fest, dass Verzögerungen bei der Einführung von 5G die Verwirklichung der EU-Ziele gefährden. Des Weiteren seien weitere Maßnahmen erforderlich, um ungelöste Sicherheitsprobleme in den Griff zu bekommen.

Bis 2025 sollte die 5G-Technologie in allen städtischen Gebieten und entlang aller wichtigen Verkehrswege eingeführt werden. Bis 2030 sollte die EU-weite 5G-Versorgung gesichert werden. So lauteten die Vorgaben in einem Aktionsplan der EU-Kommission. Der Bericht kommt jedoch zu dem Ergebnis, dass nur die Hälfte der Mitgliedstaaten diese Maßnahmen in ihre nationalen 5G-Strategien aufgenommen haben.

Das Zwischenziel von 2020, mindestens eine Großstadt mit 5G zu versorgen, wurde mit Ausnahmen von Litauen, Malta, Portugal und Zypern erreicht. Jedoch liegen viele Mitgliedsstaaten beim Auf- und Ausbau ihrer 5G-Netze hinter dem Zeitplan, so der Rechnungshof. Auch in Deutschland bestehe nur eine mittlere Wahrscheinlichkeit, dass die Vorgaben für 2025 eingehalten werden.

In dem Bericht präsentiert der Europäische Rechnungshof der EU-Kommission eine Reihe von Empfehlungen, um den Auf- und Ausbau sicherer 5G-Netze in der EU voranzutreiben. Die Kommission habe zwar durch verschiedene Initiativen, Leitlinien sowie Fördermittel den Auf- und Ausbau unterstützt, jedoch sei das erwartete Qualitätsniveau der 5G-Dienste nie klar definiert worden. Zudem seien auch Fragen bezüglich der Sicherheit offen, so der Rechnungshof. Denn bezüglich der Sicherheit gebe es bei den Mitgliedstaaten keine einheitliche Regelung. Auch Sicherheitsfrage bezüglich nicht in der EU ansässiger Anbieter wie etwa Huawei (China) und Samsung (Südkorea) seien noch nicht geklärt.

Weitere Informationen finden Sie hier: Europäischer Rechnungshof.