Mit 5G: Entwicklung neuer Formen der Arbeit
Ein Konsortium um die Gemeinde Barleben hat vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Rahmen des 5x5G-Wettbewerbs 3,4 Millionen Euro Förderung erhalten.
Das Projekt „5G industrial working und co-working“ legt den Fokus auf die Wirtschaft und auf industrielle Fertigungsprozesse für mittelständische Nutzer. Kleine und mittelständische Unternehmen haben im Vergleich zu großen Unternehmen weniger Ressourcen, eigene 5G-Netze aufzubauen, um innovativer, flexibler und effizienter zu produzieren. Der Gemeinde Barleben sowie dem Technologiepark Ostfalen, die durch 5G die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes und den industriellen Nutzen verdeutlichen möchten, ist das Potenzial von 5G für den Mittelstand bewusst.
Auf dem Gebiet des Technologieparks Ostfalen wird das Projekt ein 5G-Campusnetz aufbauen. Mittelpunkt stellt das Innovations- und Gründerzentrum (IGZ) dar, welches die Rolle als 5G-Inkubator mit Experimentalflächen übernimmt. Das Barleber Unternehmen TELEPORT errichtet und betreibt die 5G-Infrastruktur. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt vom Institut für Automation und Kommunikation (ifak).
Das Projekt zielt darauf ab, mit 5G neue Formen der Arbeit und Zusammenarbeit („Workung & Co-Working“) zu entwickeln. Dabei sollen mittels 5G bestehende Kernkompetenzen aller Beteiligten ausgebaut und gestärkt werden.
Einige Fragestellungen sind wie folgt:
- Kann man eine Schweißnaht ziehen aus dem Home-Office heraus?
Noch nicht, aber das könnte sich ändern. Die Schweißtechnische Lehranstalt wird mit dem Thema Fern-Schweißen dafür sorgen, dass zukünftig mit 5G-Experten auch aus der Ferne komplizierte Schweißvorgänge gesteuert werden können.
- Kann ein weltweit tätiges Unternehmen auch in Barleben seinen Firmensitz behalten?
Fraimtec, ein Barleber Unternehmen, nimmt von Barleben aus Industrieanlagen und Automatisierungstechnik in Betrieb und betreut diese. Die Ingenieure von Fraimtec sollen durch das Thema „Remote robotic“ nun auch tätig werden, ohne den Ort verlassen zu müssen.
- Kann man Dienstleistungen aus Barleben verfügbar machen, ohne zum Kunden fahren zu müssen?
Das IKAM, das Institut für Kompetenz in der Automobilität, betreibt Hochleistungs-Prüfstände für Fahrzeugmotoren und wird von verschiedenen Autoherstellern eingesetzt. Demnächst wird mit dem Thema „Remote test bench“ die Überwachung und schnelle Datenübertragung von Prüfständen über 5G ermöglicht.
- Kann eine Konzern-Niederlassung in Barleben weltweit zum Wissensträger werden?
Prüfstände für Brennstoffzellen und Batterien werden von HORIBA FuelCon produziert. Derzeit tätigt das Unternehmen Investitionen in 250 neue Arbeitsplätze im TPO. B Beim Neubau der „Factory 2021“ werden In-Haus Anwendungen wie auch die Anbindung an die weltweite Konzernlogistik über 5G untersucht.
- Können mehrere Unternehmen gleichzeitig in einer Fabrikhalle tätig sein?
YellowAnt plant, 5G für die Workforce-Steuerung einzusetzen, um industrielle Dienstleistungen arbeitsteilig und spezialisiert bereitzustellen. Wartungs- und Instandhaltungskräfte können so individuell gesteuert und informiert werden.
Die Laufzeit des Projekts beträgt drei Jahre.
Weitere Informationen finden Sie hier: Gemeinde Barleben.