Mobilfunk-Campusnetze für eine zukunftsfähige Landwirtschaft

Im Rahmen der Veranstaltung „LANDNETZ trifft Feldschwarm“ präsentierten zwei Forschungsprojekte Lösungen für eine moderne Landwirtschaft

Die Anforderungen an die Landwirtschaft werden in Zukunft eher steigen als sinken. Herausforderungen, wie der Klimawandel, erfordern eine Transformation der Landwirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit und Effizienz. Eine wichtige Grundlage für diese Transformation ist die Digitalisierung der Landwirtschaft. In vielen Bereichen spielt die Digitalisierung sogar schon eine große Rolle in der Landwirtschaft, so werden beispielsweise Wetterdaten in die Planung eingebunden oder Sensoren und Ortungssysteme genutzt, um den Gesundheitszustand des Einzeltieres zu monitoren. Jedoch handelt es sich dabei meist um Insellösungen, welche zum Teil an Hersteller gebunden sind oder an mangelhafter Netzanbindung scheitern.

Um diesen Problemen zu begegnen forschen Wissenschaftler*innen der Technischen Universität Dresden seit 2019 gemeinsam mit dem Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) und dem Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI im Rahmen des Experimentierfelds LANDNETZ an Möglichkeiten, um flächendeckende drahtlose Datenübertragung und Vernetzung für eine Landwirtschaft 4.0 zu gewährleisten. Als Alternative für eine Vernetzung über Mobilfunk werden Mobilfunk-Campusnetze eingesetzt, welche erstmalig durch den neuen Mobilfunkstandard 5G ermöglicht werden. Zusätzlich entwickelt das Fraunhofer IVI innerhalb des Projektes LANDNETZ Technologien, welche einen sicheren Datenaustauch gewährleisten. Ziel des Projektes ist es, dass die Landwirtinnen und Landwirte eine bessere Kontrolle über die zur Verfügung gestellten Daten erhalten, wofür ein spezieller Datenraum, der „Agricultural Data Space (ADS)“ geschaffen werden soll.

Auch Robotik Anwendungen werden zukünftig in der landwirtschaftlichen Feldbearbeitung eingesetzt werden. Im Projekt „Feldschwarm“ werden kleine, intelligente Maschineneinheiten entwickelt, welche flexibel kombinierbar sind und somit unterschiedliche Anforderungen in der Feldbearbeitung erfüllen können. Dies soll die Feldbearbeitungstechnik nicht nur energieeffizienter, anpassungsfähiger und automatisierter machen, sondern auch den Boden schonen und die Qualität der Lebensmittel fördern.

Im Rahmen der Veranstaltung „LANDNETZ trifft Feldschwarm“ demonstrierten die Forschenden, welche digitalen Anwendungen durch ein eigenständiges Mobilfunk-Campusnetz realisiert werden können. So wurde von der TU Dresden und das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) gezeigt, wie die Kommunikation von Drohne und Traktor über 5G nahezu in Echtzeit den zielgenauen Einsatz von Dünger oder Pflanzenschutzmitteln ermöglicht und so zu deren Reduktion beitragen kann. Zudem präsentierte das LfULG seine Erprobungen zu vernetzten Wetterstationen, Feldrobotik und dem selbstentwickelten Weidetierschutzsystem “Heidi” auf Basis von Mobilfunknetzen vor. Das Projekt „Feldschwarm“ stellt seine autonome selbstfahrende traktorgezogene Einheit vor.

 

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