Nutzungsdauer von Smartphones steigt deutlich
Im Jahr 2016 fuhren Unternehmen auf dem Smartphone-Markt Rekordumsätze ein. In den folgenden Jahren blieben die Umsätze jedoch mit -6 Prozent deutlich hinter dem Rekordjahr 2016 zurück. Als Grund hierfür identifiziert Euler Hermes die längeren Austauschzyklen der Geräte. „Europäer tauschen ihre Geräte aktuell durchschnittlich nach rund 40 Monaten – das ist etwa ein Viertel länger als noch 2016“, sagt Milo Bogaerts, CEO von Euler Hermes in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Auch in den USA werden Smartphones aktuell erst nach 24 Monaten durch neue Geräte ersetzt, was im Vergleich zum Rekordjahr 2016 eine Steigerung der Nutzungsdauer um 30 Prozent ausmacht. So sanken 2020 auch die Smartphone-Verkäufe auf den tiefsten Stand seit 2016. Auch der leichte Anstieg der Verkaufszahlen im Pandemiejahr 2021 fiel für die Hersteller im Vergleich zum Verkaufsboom in anderen Verbraucherelektroniksparten enttäuschend aus.
Da die Autor*innen der Studie davon ausgehen, dass die Austauschzyklen sich auch in den kommenden Jahren weiter verlängern werden, prognostiziert Euler Hermes bis 2025 drohende Umsatzeinbußen von insgesamt 134 Mrd. USD weltweit. Allein für das Jahr 2025 rechnet Euler Hermes mit Umsatzeinbußen von insgesamt 36 Mrd. USD.
Durch diese Entwicklungen werden besonders die Hersteller von Smartphones unter Druck geraten und sich anpassen müssen. Auch die Branchenkonsolidierung wird insbesondere in China und Vietnam laut den Expert*innen von Euler Hermes eine Rolle spielen. Gerade Hersteller in der 2. Reihe werden laut Euler Hermes die Umsatzeinbußen spüren. Aurélien Duthoit, Branchenexperte bei Euler Hermes dazu: „Die fünf großen Hersteller dominieren den Markt und machen rund 70 Prozent der weltweiten Smartphone-Verkäufe aus“, „Hunderte andere kämpfen um die verbleibenden 30 Prozent. Gefährdet sind daher eher Hersteller aus der zweiten Reihe, die auf Geräte im niedrigen bis mittleren Preissegment spezialisiert sind. Sie laufen Gefahr, dass sie im Preis-Kampf um Marktanteile unter die Räder kommen.“
Als Begegnung dieser Entwicklung empfiehlt die Studie den Herstellern einen höheren Fokus auf die Innovation bei der Produktentwicklung sowie der Diversifizierung der Geschäftstätigkeit zu legen. Auch eine wesentlich stärkere Kreislaufproduktion wird laut Euler Hermes zukünftig an Bedeutung gewinnen.
Eine vielversprechende Innovation ist der neue Mobilfunkstandard 5G. Laut den Analyst*innen von Euler Hermes fehlt bisher jedoch ein absolutes „5G-Killer-Feature“. Zusätzlich könnte sich die mangelnde Begeisterung der Verbraucher für 5G-Geräte durch teils enttäuschende mobile Datengeschwindigkeit im Vergleich zu den theoretischen Kapazitäten erklären lassen. Jedoch wird in der Studie darauf hingewiesen, dass wenn ein „Killer-Feature“ auf den Markt gebracht werden würde, sich die komplette Situation ändern könnte.
Weitere Informationen finden Sie hier: Euler Hermes
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