Vernetzte Stadt Gelsenkirchen als Modellregion für Nordrhein-Westfalen

Open Innovation Lab erprobt Smart-City-Lösungen

Wie die Stadt Gelsenkirchen berichtet, finden im Open Innovation Lab (OIL) Akteure aus Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft ein Experimentierfeld vor, das ihnen aufgrund der bereits vorhandenen Infrastruktur ermöglicht, übertragbare und gebrauchstaugliche Smart-City-Lösungen zu erproben. Das OIL ist ein Projekt der Stadt Gelsenkirchen, das im Rahmen des Förderprogramms der Digitalen Modellregionen NRW mit knapp 1,3 Millionen Euro bis 2022 gefördert wird. Das Areal rund um die Veltins-Arena bietet sich besonders an, da die Infrastruktur aus Straßen und Parkplätzen für Großveranstaltungen bereits vorhanden ist.

Freiluft- und Reallabor

Anne Reiniger-Egler, Projektleiterin des OIL, erläutert: „Das OIL ist weder ein Gebäude, noch ist es eine Dienststelle der Stadt Gelsenkirchen. Das OIL darf man sich als Labor unter freiem Himmel im öffentlichen Raum vorstellen, in dem unterschiedliche Anwendungsfälle, so genannte Use Cases, unter realen Bedingungen erprobt werden können.“ Nach der Analyse erfolgt die technische Konzeption, bei der sich das OIL der Smart City Expertise des externen Dienstleisters comNET bedient. Das Ziel: Alles, was im OIL erfolgreich erprobt werde, solle nicht nur der Stadt Gelsenkirchen dienen, sondern auch auf andere Städte übertragbar und skalierbar gemacht werden.

Einfluss des Klimawandels auf den Grundwasserpegel

Im OIL erprobe die Stadt gerade digitale Messverfahren, um den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Grundwasserversorgung besser nachvollziehen zu können und auf dieser Basis Prognosen zu erstellen. Laut Angaben der Stadt Gelsenkirchen mehren sich bei ihr in den trockenen Sommermonaten etwa Anfragen zur Genehmigung von Brunnenbohrungen im eigenen Garten. So stellt sich die Stadt resilienter gegen Klimakrisen auf und zieht einen direkten Nutzen für die Einwohnerinnen und Einwohner aus den gewonnenen Daten im OIL.

Lärm-Monitoring

Ein weiteres Beispiel für im OIL erforschte und erprobte Fälle ist das Lärm-Monitoring. Wie hoch die derzeitige Lärmbelästigung durch ansässige Unternehmen, umliegende Hauptverkehrsadern sowie Großveranstaltungen in der Arena tatsächlich ist, habe bisher nicht genau bestimmt werden können.

Nutzen für Verwaltung und Einwohnerschaft

Das Referat Verkehr der Stadt Gelsenkirchen stellt nicht nur die Infrastruktur im OIL zur Verfügung, es leistet darüber hinaus operative Unterstützung und sorgt für den kontinuierlichen technischen Ausbau des Areals. Die Vorteile der intensiven Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und OIL liegen für Christian Lange, Team-Leitung Straßenneubau im Referat Verkehr, auf der Hand: „Das OIL bietet ein großes Potenzial für die Stadtentwicklung, denn diese Form eines geschlossenen Testfelds sorge dafür, dass Entwicklungen eine ganz neue Dynamik erhalten.“

Manfred von Sondern, Chief Digital Officer der Stadt Gelsenkirchen, betont: „Die Digitalisierung wird mit der vernetzten Stadt und der Etablierung des OIL nicht um ihrer selbst willen vorangetrieben, sondern um einen ganz konkreten Nutzen für die Menschen der Stadt und der Region zu erzielen“.

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