Zur Diskussion: Netzlücken an 46 Prozent der deutschen Wanderwege
Verivox hat Ergebnisse ihrer Studie zu Netzlücken an Deutschlands schönsten Wanderwegen veröffentlicht. Untersucht wurden 28 Wanderwege in 11 von 13 deutschen Flächenländern. Ermittelt wurde die Netzverfügbarkeit an den Startpunkten der Wanderrouten. Als Datengrundlage dienen die Netzabdeckungskarten der Netzbetreiber Telekom, Vodafone und Telefónica sowie das Mobilfunk-Monitoring der Bundesnetzagentur.
Laut der Studie haben 46 Prozent der schönsten Wanderwege in Deutschland Netzlücken oder gar keinen Empfang. In mindestens einem Netz gibt es an 13 von 28 Startpunkten kein 4G-Netz. Zehn dieser Standorte verfügen lediglich über ein 2G-Netz, welches nur Mobilfunk-Grundfunktionen bereitstellt. Meist reicht der rund 20 Jahre alte Mobilfunkstandard nur für Telefonate. Die Dauer des Downloads einer Karte mit 100 Megabyte über das 2G-Netz dauert fast eine Stunde.
„Noch immer ist die Erschließung abgelegener Regionen für die Netzbetreiber kaum wirtschaftlich oder wird durch lange Genehmigungsverfahren ausgebremst,“ sagt Jens-Uwe Theumer, Vice President Telecommunications bei Verivox. „Künftig wollen die Provider mehrere Tausend Antennenstandorte kooperativ nutzen, um Netzlücken schneller zu schließen. Die gemeinsame Nutzung von Standorten reduziert Aufwand und Kosten deutlich.“
Insbesondere an Wanderwegen in Rheinland-Pfalz (Eifel, Saar-Hunsrück, Pfälzer Wald) und in Bayern (Frankenwald) haben Wanderer einen schlechten Empfang. Startpunkte in Sachsen (Dresdner Elbland), Niedersachsen (Lüneburger Heide), Brandenburg (Seenland Oder-Spree) oder Mecklenburg-Vorpommern (Mecklenburgische Seenplatte) weisen eher eine LTE-Abdeckung vor. Von insgesamt 15 der 28 untersuchten Wanderwege existiert am Start ein gutes bis sehr gutes LTE-Netz. Da die Strecken oftmals in wenig ausgebauten Regionen abseits von Städten und Verkehrswegen liegen, kann die Netzabdeckung schlechter sein.
Im Vorfeld können Nutzer benötigte Informationsmaterialien für die Routen downloaden. Unterwegs sind sie somit nicht auf eine Internetverbindung angewiesen. Eine Vielzahl an Navigations-Anwendungen auf dem Smartphone verwenden satellitengestützte GPS-Daten und kein Datennetz. Außerdem sollte das Smartphone in den Flugmodus gestellt werden – zur Schonung des Akkus. „Wer unterwegs in Gefahr gerät, kann auch dann einen Handy-Notruf absetzen, wenn der eigene Anbieter nicht verfügbar ist,“ so Theumer. Im eingeschränkten Service-Modus ist es für die Rettungsleitstelle allerdings nicht möglich, die Position des Anrufers genau zu ermitteln.
Jetzt sind Sie gefragt und eingeladen: Ist eine vollständige Netzabdeckung beim Wandern notwendig? Welche Anwendungen würden Sie auf Wanderwegen nutzen? Veröffentlichen Sie Ihre Einschätzung – Wir haben dafür in diesem Beitrag die Kommentarfunktion freigeschaltet.
Weitere Informationen finden Sie hier: Verivox.