Zur Diskussion: Meilenstein im Ausbau von 5G-Netzen

Telekom und Vodafone nutzen Dynamic Spectrum Sharing

Telekom und Vodafone wollen mittels Dynamic Spectrum Sharing (DSS) den 5G-Netzausbau vorantreiben. Das neue Verfahren nutzt auch 700 Megahertz-Frequenzen. Ihr Vorteil: Sie funken besonders weit ins Land und besonders tief in die Häuser hinein – das bringt 5G dorthin, wo Netz zuvor nur ganz schwach oder gar nicht verfügbar war. Dabei werden bestehende Mobilfunkantennen aus 3G-Zeiten für den parallelen Betrieb von LTE und 5G genutzt. Das alte 3G wird aber (noch) nicht vollständig abgeschaltet. DSS ermöglicht den parallelen Betrieb von zwei Mobilfunk-Standards in einem Frequenzband.

Die Telekom startet mit diesem Verfahren die nach eigenen Angaben größte 5G-Initiative Deutschlands: Das 5G-Netz der Telekom soll in 2020 für mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung zur Verfügung stehen. Derzeit wird das Dynamic Spectrum Sharing in ersten Testfeldern erprobt. Ein Beispiel dafür sind zwei Telekom-Standorte in der Nähe von Wittlich in Rheinland-Pfalz. Hier wird aktuell die Technik des Standorts erweitert. Anschließend wird über die modernisierte Systemtechnik die vorhandene Antenne angesteuert und bekommt quasi ein Upgrade auf 5G: „So sind wir deutschlandweit unterwegs, um diese 5G-Variante in unserem Netz zu erproben“, so Walter Goldenits, Technikchef der Telekom in Deutschland. „Die Teststandorte sind dann die Blaupause für Deutschland, um noch in diesem Jahr mehr als die Hälfte der Bevölkerung im Telekom-Netz mit 5G zu versorgen.“

Der weitere Ausbau soll bei der Telekom in den kommenden Wochen starten. „Wir haben Großes vor mit 5G und bringen den neusten Mobilfunk-Standard noch dieses Jahr in weite Teile Deutschlands“, sagt Telekom Deutschland-Chef Dirk Wössner.

Auch Vodafone nutzt die neue Technik, um den Netzausbau zu beschleunigen. „Wir bringen 5G in die Fläche – und zugleich noch besseres 4G. Mit einem Netz, das weit ins Land und tief in die Häuser hinein funkt. Einer Technologie, die mit einer Antenne zwei Mobilfunk-Generationen auf einmal bedient. Und das für Millionen Menschen schon in diesem Jahr“, so Vodafone Deutschland-Chef Hannes Ametsreiter. Er verspricht den richtigen Mix zwischen Bandbreite und Reichweite für Deutschland.

Vodafone möchte 5G mit diesem Verfahren für mehr als 10 Millionen Menschen in Deutschland alltäglich machen. Dank der neuen Antennen-Technologie Dynamic Spectrum Sharing profitieren vom Mobilfunk-Ausbau erstmals gleichzeitig Kunden mit 5G-Smartphones ebenso wie Kunden mit herkömmlichen LTE-Smartphones. Der Startschuss fiel bei Vodafone in Berge (Meschede) im Hochsauerland gemeinsam mit dem Technologie-Partner Ericsson. Bislang war LTE hier teilweise noch gar nicht oder nur mit wenigen Megabit pro Sekunde verfügbar. Zeitgleich hat Vodafone das reichweitenstarke 5G-Netz im Hochsauerlandkreis auch in Brilon, Olsberg, Bad Wünnenberg und Bad Fredeburg aktiviert.

Wer nun eine Antennen-Flut befürchtet, den beruhigt Vodafone: Eine 700 Megahertz-Mobilfunkstation versorge eine Fläche von etwa 20 Quadratkilometern mit 5G. Das sei fünf Mal mehr als die Fläche, die eine 3,5 Gigahertz-Mobilfunkstation mit 5G versorgen könne. Schon in diesem Geschäftsjahr will Vodafone über die 700 Megahertz-Frequenzen mehr als 8.000 Antennen an 2.800 Standorten für 5G freischalten und so das schnelle Netz auf eine Fläche von mehr als 60.000 Quadratkilometern verfügbar machen.

Weitere Informationen finden Sie hier: Telekom und Vodafone.

Jetzt sind Sie gefragt und eingeladen: Veröffentlichen Sie Ihre Einschätzung – Wir haben dafür in diesem Beitrag die Kommentarfunktion freigeschaltet.

Diskussion

Kommentieren