Bundesnetzagentur veröffentlicht Zahlen zur Marktentwicklung Telekommunikation

Der aktuelle Bericht der Bundesnetzagentur blickt auf die Entwicklung des Telekommunikationsmarktes

Die Investitionen auf dem Telekommunikationsmarkt stiegen laut Bundesnetzagentur im Laufe des Jahres 2021 weiter an.

Sachinvestitionen

Mit elf Mrd. Euro übertrafen die Investitionen den Wert des Vorjahres um knapp zwei Prozent. Laut Bundesnetzagentur investierten die Unternehmen überwiegend in neue Breitband-Netzinfrastrukturen, welche die Versorgung mit bzw. die Leistungsfähigkeit von Anschlüssen erhöhen. So betrug der Anteil an neuen Breitband-Netzinfrastrukturen im Jahr 2021 ca. 70 Prozent der Gesamtinvestitionen. Die Investitionstätigkeit hat sich im Bereich des Festnetzes auf den Glasfaserausbau und die Aufrüstung der Kabelnetze auf Gigabit-Datenübertragungsraten konzentriert. Der Fokus im Mobilfunk lag auf dem Ausbau der 5G-Netze.

Glasfaseranschlüsse

Zum Jahresende 2021 stieg laut Bundesnetzagentur die Verbreitung aktiver Glasfaseranschlüsse auf prognostizierte 2,6 Millionen und übertraf den Bestand Ende 2020 um ca. 600.000. Zum Ende des Jahres 2021 entfielen rund 1,7 Millionen Anschlüsse auf FttH (65 Prozent) und rund 0,9 Mio. auf FttB (35 Prozent). Die Zahl der mit FttH/FttB versorgten bzw. unmittelbar erreichbaren Kund*innen hat sich nach vorläufigen Berechnungen der Bundesnetzagentur auf 8,9 Millionen zum Ende des Jahres 2021 erhöht. Damit konnte im Vergleich zum Vorjahr (6,7 Millionen) ein Anstieg von 2,2 Millionen erzielt werden.

Infolge der positiven Nachfrageentwicklung ist der Anteil der aktiven FttH/FttB-Anschlüsse an den gesamten aktiven Breitbandanschlüssen in Festnetzen von 5,5 Prozent im Jahr 2020 auf 7,1 Prozent zum Jahresende 2021 gestiegen. Für die kommenden Jahre erwartet die Bundesnetzagentur, dass sich der FttH/FttB-Anteil deutlich erhöhen wird. Die Take-up-Rate, also der Anteil aktiver Glasfaseranschlüsse an den versorgten bzw. unmittelbar erreichbaren Kund*innen, liegt zum Ende des Jahres 2021 bei etwa 29 Prozent.

Gesprächsminuten Festnetz und Mobilfunknetz

Das über Festnetz abgewickelte Gesprächsvolumen war laut Bundesnetzagentur bis zum Jahr 2019 rückläufig. Auch im Pandemie-Jahr 2021 wurde mit insgesamt etwa 102 Milliarden Gesprächsminuten (2020: 104 Milliarden) wieder ein höheres Gesprächsvolumen über Festnetze geführt.

Über die Mobilfunknetze im Inland wurden rund 163 Milliarden abgehende Gesprächsminuten geführt. Dies entspricht 127 Gesprächsminuten monatlich je SIM-Karte. Das Gesprächsvolumen im Mobilfunk übersteigt mittlerweile deutlich das über Festnetz abgewickelte Volumen.

Mehr Datenvolumen im Festnetz und Mobilfunknetz

Das Datenvolumen im Festnetz ist im Jahr 2021 erneut gestiegen. Das durch die Covid-19-Pandemie bedingte veränderte Nutzungsverhalten der Verbraucher*innen führte unter anderem dazu, dass sich das festnetzbasierte Gesamtvolumen bis zum Jahresende 2021 nochmals deutlich auf schätzungsweise 100 Milliarden Gigabyte steigerte. Umgerechnet auf die einzelnen Breitbandkund*innen in Festnetzen entsprach dies einem durchschnittlichen Datenverbrauch von 226 Gigabyte pro Monat.

Das mobile Datenvolumen steigt laut Bundesnetzagentur weiter steil an. Während zum Jahresende 2020 das Datenvolumen 3.972 Millionen Gigabyte betrug, lag es Ende 2021 bei 5.457 Millionen Gigabyte. Dies entspricht einer Zuwachsrate von 37 Prozent. Die absolute Steigerung ist mit 1.485 Millionen Gigabyte die höchste je von der Bundesnetzagentur erhobene. Der überwiegende Teil (95 Prozent) des Datenverkehrs wurde dabei über LTE realisiert. Im Jahr 2021 hat sich das durchschnittlich genutzte Datenvolumen pro aktiver SIM-Karte und Monat gegenüber dem Vorjahr um etwa 39 Prozent auf 4,3 Gigabyte erhöht.

Vermehrte Nutzung von SMS

In Deutschland wurden im vergangenen Jahr 7,8 Milliarden SMS verschickt und damit 0,8 Milliarden mehr als 2020.

Grund für die zunehmende SMS-Nutzung könnte laut Bundesnetzagentur unter anderem die sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung sein, mit der sich Verbraucher zusätzlich zum normalen Passwort beispielsweise bei Bezahldiensten ausweisen können.

Der SMS-Versand erreichte 2012 mit 59,8 Milliarden verschickter Kurznachrichten seinen Höhepunkt. Mit der Verbreitung internetfähiger Smartphones wechselten Verbraucherinnen und Verbraucher auf andere Kommunikationskanäle, wie beispielsweise WhatsApp, Signal, oder Threema, worauf die Zahl der verschickten SMS sank.

 

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Weitere Informationen finden Sie hier: Bundesnetzagentur