Rohde & Schwarz testet Sub-THz-Bereich als Baustein für 6G

Der Sub-THz-Bereich von 100 bis 300 GHz soll hohe Bandbreiten und niedrige Latenzen für den Mobilfunkstandard der Zukunft ermöglichen. Der Elektronikkonzern Rohde & Schwarz hat eine Messkampagne in dem Frequenzbereich durchgeführt um Vorteile der Technologie zu identifizieren und Vorarbeit für eine mögliche Zuweisung der Frequenzen zu leisten. Bisher sind im 3GPP-Kanalmodell nur Frequenzbänder bis zu 100 GHz validiert.

Der zukünftige Mobilfunkstandard 6G soll durch größere Bandbreiten mit extrem niedriger Latenz viele neue Anwendungen ermöglichen. Ein Baustein für 6G ist dabei die Sub-THz-Technologie. Sub-THz markiert den Frequenzbereich von 100 bis 300 GHz. Der Frequenzbereich könnte laut dem Elektronikkonzern Rohde & Schwarz unverzichtbar sein, um Anforderungen wie einen Maximaldurchsatz von einem Terrabyte pro Sekunde, zusammen mit extrem niedriger Latenz zu erfüllen. Damit soll insbesondere die Kommunikation über kurze Entfernungen mit sehr hohem Durchsatz, sowie kombiniert mit Umgebungserfassung zur Erkennung von Objekten, leistungsfähige Gestenerkennung mit einer Auflösung bis in den Millimeterbereich ermöglicht werden.

Um die Technologie weiter zu erforschen hat Rohde & Schwarz eine Channel-Sounding-Messkampagne in einem städtischen Mikroszenario sowie in einem Indoor-Szenario bei 158 GHz und 300 GHz auf dem Rohde & Schwarz-Campus in München durchgeführt. Die ersten Ergebnisse dieser Kampagne wurden bereits in dem Bericht „Technical feasibility of IMT in bands above 100 GHz“ vorgestellt. Der Bericht unstersucht die technische Machbarkeit von Mobilfunktechnologien in Bändern über 92 GHz und stellt entsprechende Informationen der breiteren Community bereit. Die Ergebnisse sollen auf der Weltfunkkonferenz 2023 (WRC23) weiter diskutiert werden. Nach Angaben von Rohde & Schwarz wird auf der Konferenz ebenso die Nutzung und Zuweisung von zusätzlichen Frequenzbändern über 100 GHz erörtert, da das derzeitige 3GPP-Kanalmodell  nur bis zu 100 GHz validiert ist.

Ein entscheidender erster Schritt im Normungsprozess für 6G ist laut dem Elektronikkonzern die Ausweitung dieses Kanalmodells auf höhere Frequenzen. Die für die Forschungsarbeit notwendigen Versuchslizenzen wurden Rohde & Schwarz von der Bundesnetzagentur bereits zugeteilt. Die Lizenz umfasst Frequenzen im Sub-THz-Bereich wie das D-Band (110 GHz – 170 GHz) und das H-Band (220 GHz – 330 GHz), aber auch das W-Band (75 GHz – 110 GHz), FR2 (Millimeterwellen), FR3 (7 GHz – 24 GHz) und das Industriefrequenzband in Deutschland von 3,7 GHz bis 3,8 GHz.

 

Weitere Informationen finden Sie hier: Rohde & Schwarz.