6GHz-Frequenzspektrum für den Mobilfunk der Zukunft

Die Deutsche Telekom hat das 6GHz-Frequenzspektrum unter realen Bedingungen in Bonn getestet. Das Frequenzspektrum könnte zukünftig die Bandbreite und Datengeschwindigkeit von 5G deutlich erhöhen.

Die Deutsche Telekom hat das 6GHz-Frequenzspektrum unter realen Bedingungen in Bonn getestet. Das Ergebnis des Tests: Das Frequenzspektrum eigne sich sehr gut für die Mobilfunknutzung und könnte in Zukunft die Bandbreiten und Datengeschwindigkeit für 5G deutlich erhöhen. Der Vorteil der zusätzlichen Frequenzbänder sei, dass vorhandene Funkmasten im Rahmen von üblichen Netzmodernisierungen mit den 6GHz-Frequenzen einfach erweitert werden können. Zunächst muss jedoch die Weltfunkkonferenz 2023 darüber entscheiden, ob das 6GHz-Frequenzspektrum für den Mobilfunk nutzbar gemacht werden kann. Die Testreihe wurde von der Bundesnetzagentur unterstützt.

Der Test fand auf dem Dach der Deutschen Telekom in Bonn statt. Dort wurde eine Antenne mit dem 6GHz-Frequenzspektrum ausgestattet. Für die Geschwindigkeitstests wurde ein spezieller Rechner als Endgerät konfiguriert, da es noch keine Smartphones gibt, die diese Frequenzen verarbeiten können. Mit dem Test wurden drei Szenarien überprüft: Die Performance der Frequenzen in 100 Meter Entfernung, in mehreren Hundert Metern und im Gebäude. Im nahen Radius um die Antenne zeigte sich das beste Ergebnis. Die Messungen lieferten in allen drei Szenarien eine Geschwindigkeit von einem Gigabit und mehr. Falls die Frequenzen künftig mit den bisherigen 5G-Frequenzen bei 3,6 Gigahertz kombiniert werden, sind so Übertragungsraten von über zwei Gigabit bei 5G möglich.

In hohen Frequenzen stehen grundsätzlich größere zusammenhängende Spektrumsbereiche zur Verfügung. Die Nutzung dieser Bereiche sorgt für zusätzliche Bandbreite. Da die Wellen aber nur wenige hundert Meter weit reichen, sind sie vor allem für den Einsatz in städtischen Umgebungen geeignet. Ein Teil des 6GHz-Frequenzspektrums wird bislang für den Richtfunk an Mobilfunkmasten genutzt. Diese Standorte sollen in den nächsten Jahren fast vollständig mit Glasfaser angebunden sein. So sind die 6GHz-Frequenzen perspektivisch für die Mobilfunknutzung frei. Die Netzbetreiber setzen bislang für die Mobilfunktechnologien 2G, 4G und 5G Mobilfunkspektren von 700 Megahertz bis 3,6 Gigahertz ein. Falls das 6GHz-Frequenzspektrum für den Mobilfunk nutzbar gemacht wird, werden die Frequenzen frühestens im Jahr 2025 eingesetzt.

 

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