5G-Technologie unterstützt Weinbauhandwerk

Das Forschungsprojekt „Smarter Weinberg“ zielt darauf ab, die Arbeit in Steillagen durch Digitalisierung und Automatisierung mit Hilfe von 5G zu erleichtern. Ziel ist es, die Bewirtschaftung der Weinberge insgesamt ökologischer, nachhaltiger und sicherer zu gestalten.

Charakteristisch für das Moseltal sind die bewirtschafteten Steillagen. Mit einer Steigung von 65 Prozent ist der Bremmer Calmont an der Mosel der steilste Weinberg Europas. Um dem Rückgang der Rebflächen und dem Erhalt der Kulturlandschaft entgegenzuwirken, soll im Rahmen des Projekts „Smarter Weinberg“ die Arbeit in den Steillagen durch zukunftsfähige Digitalisierung und Automatisierung mit Hilfe von 5G erleichtert werden. Dies soll die regionalen Winzerbetriebe stärken, die die Flächen bisher überwiegend manuell bewirtschaften. Insgesamt soll eine ökologischere, nachhaltigere und sicherere Bewirtschaftung der Steillagen im Weinbau ermöglicht werden. Zu den zeitintensivsten Arbeiten im Steillagenweinbau zählen die jährlich wiederkehrenden Arbeiten wie Bodenbearbeitung, Entlaubung und Spritzung. Im Projekt werden ganzheitliche Web-Anwendungen entwickelt, die Winzerbetriebe dabei unterstützen, wiederkehrende Tätigkeiten zu automatisieren. Dabei werden Robotik, KI, IoT-Sensorik und Bilderkennung eingesetzt. Gleichzeitig werden über eine zentrale Datenplattform die gesammelten Daten zur Unterstützung der Winzerbetriebe intelligent genutzt.

Auch um beispielsweise Pflanzenkrankheiten frühzeitig zu erkennen, kann die 5G-Technologie als innovatives Hilfsmittel eingesetzt werden. Zu diesem Zweck fliegt eine Drohne über den Weinberg und sendet die von ihr gesammelten Daten an ein Rechenzentrum. Von dort aus werden die aufbereiteten Informationen auf ein Dashboard übertragen, auf dem die detaillierten Daten und ein 3D-Modell des Weinbergs zu sehen sind. Das System ist in der Lage, Krankheiten der Reben frühzeitig zu erkennen und wichtige Informationen zur Verfügung zu stellen. Winzer*innen, Experten sowie Forschende können zum Beispiel den Zustand der Pflanzen und des Bodens sowie die einzelnen Arbeitsschritte in der Steillage verfolgen. Wichtige Maßnahmen, wie z.B. die Entlaubung oder der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, können so rechtzeitig durchgeführt werden. Traditionelle Arbeiten wie das Auflockern des Bodens oder das Beschneiden und Entblättern der Reben können autonome Fahrzeuge übernehmen. Diese können sich selbstständig durch die steilen Weinberge abseilen. So haben die Winzer*innen jederzeit die Wahl, ob der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln notwendig ist oder nicht.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier sowie auf der Projektseite.