Drei 5G-Campusnetze an den Häfen in Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven
Die Deutsche Telekom wurde beauftragt drei 5G-Campusnetze für den Containerterminal-Betreiber EUROGATE einzurichten. Diese 5G-Campusnetze vom Typ „Campus-Netz L“ werden in den Häfen in Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven implementiert, um laut der Telekom die Mobilfunkversorgung an den Container-Terminals gezielt für Geschäftskunden zu optimieren.
Im Rahmen der Förderrichtlinie „Digitale Testfelder in Häfen“ erhält das Projekt „Port-As-A-Service“ finanzielle Unterstützung vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV). Ziel dieses Projekts ist es, digitale Testumgebungen in Häfen aufzubauen, um reale Testmöglichkeiten für Innovationen im Bereich Logistik 4.0 zu schaffen. Die Umsetzung von 5G-Campus-Netzen und anderen digitalen Infrastruktur-Maßnahmen bei EUROGATE wird innerhalb dieses Projekts mit einem Gesamtbudget von 3,7 Mio. EUR finanziert. Die Förderrichtlinie sieht dabei eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 2,9 Mio. EUR vor, während der TÜV Rheinland als Projektträger die Umsetzung begleitet.
Die Hafenterminals erhalten jeweils ein sogenanntes Dual-Slice-Campusnetz. Bei diesem Konzept versorgt das öffentliche 5G-Netz der Telekom verschiedene Nutzergruppen wie Mitarbeitende, externe Dienstleistende, Zulieferbetriebe und Kunden. Zusätzlich dazu wird ein eigenständiges, rein privates 5G-Netz im lokalen 5G-Industriespektrum zwischen 3,7 und 3,8 GHz eingerichtet. Dieses private Netz soll autonom agieren und völlig unabhängig vom öffentlichen 5G-Datenverkehr agieren. Diese Netzwerkstruktur basiert auf einer sogenannten CUPS-Lösung (Control and User Plane Separation). Sie kombiniert ein zentrales 5G-Kernnetz innerhalb des Telekom-Netzwerks mit einem lokalen User Gateway für die jeweiligen Nutzer. Das bedeutet, dass die Telekom nach eigenen Angaben das zentrale Management des 5G-Campusnetzes übernimmt, während die Daten des Kunden ausschließlich auf dessen eigenen Campus verbleiben sollen.
Für EUROGATE sollen sich durch diese Entwicklung vielfältige Chancen ergeben. Unter anderem könnte die Vernetzung von Steuerungs- und Prozesskontrollsystemen eine effizientere Koordination ermöglichen. Des Weiteren könnte die Automatisierung des Containerumschlags durch autonome Hafenumschlagsgeräte die Effizienz steigern. Der Aufbau der drei 5G-Campus-Netze soll bis zum Frühjahr 2024 abgeschlossen sein.
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