Claudia Plattner

Präsidentin BSI
Claudia Plattner, geboren 1973 in Mainz, ist Präsidentin des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Sie studierte Mathematik an der TU Darmstadt und erlangte einen Master-Abschluss in Angewandter Mathematik an der Tulane University in den USA. Mit über 20 Jahren Erfahrung in verschiedenen IT-Funktionen hat sie bereits bedeutende Positionen innegehabt, darunter als CIO der DB Systel GmbH und als Generaldirektorin für Informationssysteme bei der Europäischen Zentralbank.

Claudia Plattner auf dem 5G.NRWeek Konferenztag

Panel, Donnerstag, 21. November 2024, 13:00 – 14:00 Uhr

Dr. Andreas Müller
Project Director 6G, Robert Bosch GmbH, General Chair 5G-ACIA

Klaus Müller
Präsident der Bundesnetzagentur (BNetzA)

Mona Neubaur
Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie und stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen

Tanja Richter
Geschäftsführerin Technik und Network Director, Vodafone Deutschland GmbH

Claudia Plattner
Präsidentin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)

Prof. Dr.-Ing. Christian Wietfeld
Communications Networks Institute (CNI), TU Dortmund, CC5G.NRW & 6GEM

5G-Q&A mit Claudia Plattner

Welcher nächste Schritt ist im Ausbau der mobilen Infrastruktur dringend notwendig?

Die Komplettierung der Netzabdeckung, möglichst bei allen Betreibern, so dass wir überall im Land zuverlässige und schnelle Verbindungen haben, ist ein wichtiges und bekanntes Ziel. Aus Sicherheitssicht kommt hinzu, dass der vollständige Umstieg auf 5G in den Kernsystemen der Betreiber in Deutschland zügig erfolgen muss. Nur so können die verbesserten Sicherheitseigenschaften von 5G vollständig eingesetzt und die oftmals versprochenen Features von 5G genutzt werden.

Welche neuen Geschäftsmodelle und Innovationen für 5G oder 6G sehen Sie in den nächsten fünf Jahren?

Die „Monetarisierung von 5G“ scheint die Operator international umzutreiben. Was davon in Deutschland Einzug halten wird, ist schwer vorherzusagen. Wir werden mehr Projekte der Betreiber zu den Network APIs sehen, Stichwort CAMARA. Sie wollen darüber eindeutig mehr aus dem eigenen Datenschatz machen. Das gilt es natürlich auch mit starkem Blick auf die Sicherheit zu begleiten. Außerdem hoffen wir, dass aus den lange vorbereiteten Innovationen von 5G für Private Netze dann echte Wertschöpfung für die Industrie entsteht. Reduzierte Komplexität in Endgeräten („RedCap“) sollte dem Auftrieb geben.

Wann erwarten Sie 6G in der Praxis und inwieweit wird 6G die Art und Weise, wie wir leben, arbeiten und miteinander interagieren transformieren?

Fachleute prognostizieren, dass mit 6G wieder stärker die Endkunden in den Fokus rücken und mit dem „Netz der Netze“ die Robotik und physische Dinge enger mit den Menschen verbunden sein werden. In diesem Zuge gewinnt „Trustworthiness“ mit all ihren Dimensionen stark an Bedeutung, auch für das BSI.

Mit „Integrated Sensing and Communication” gibt es ein bereits jetzt stark diskutiertes Nutzungsszenario, bei dem mit den Funksignalen auch gleichzeitig 3D-Bilder vom Raum gewonnen werden können. Es wäre doch großartig, wenn die Cybernation Deutschland Ende der 20er Jahre zu den ersten 6G-Endwendern zählen würde.