BSI eröffnet 5G/6G Security Lab

Der Fokus des neuen BSI Security Labs liegt auf der Weiterentwicklung der Sicherheit von 5G- und 6G-Technologien.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat bekannt gegeben, dass die erste Phase des 5G/6G Security Lab in Freital in Betrieb genommen wurde. Das primäre Ziel dieses Sicherheitslabors ist die kontinuierliche Steigerung des Sicherheitsniveaus und der Resilienz nationaler und privater 5G-Netze.

Das 5G/6G Security Lab des BSI Standort Freital bei Dresden widmet sich intensiven Untersuchungen zur Sicherheit von 5G-Infrastrukturkomponenten in Deutschland. In diesem Labor schafft das BSI eine Testumgebung mit speziellen Räumlichkeiten, die umfassende Sicherheitstests an 5G-Komponenten ermöglichen, welche für den Aufbau und den Betrieb eines 5G-Netzes von entscheidender Bedeutung sind. Hierbei legt das 5G/6G Security Lab besonderen Fokus auf die Sicherheit der 5G-Infrastrukturkomponenten in Deutschland, wobei die Testumgebung die geplante 5G-Standalone-Infrastruktur der deutschen kommerziellen Mobilfunknetzbetreiber widerspiegeln soll.

Innerhalb eines eigenen Campus-Netzwerks sind mehrere Funkzellen integriert, um eine realitätsnahe Testumgebung für Telekommunikationsbetreiber zu schaffen. Die grundlegende Infrastruktur dieses innovativen Sicherheitslabors umfasst sowohl ein Cloud-natives 5G-Kernnetz als auch eine vielseitige Technologie, die sowohl 5G- als auch 4G-Funktionalitäten abdecken soll. Der Mobilfunkausrüster Ericsson gab dazu bekannt, für das 5G/6G Security Lab eine umfassende 5G-Testnetzinfrastruktur bereitzustellen. Den Auftrag dazu erhielt Ericsson laut eigenen Angaben bereits im Juni 2022 vom BSI. Das Basissystem, das von Ericsson geliefert wurde, enthält laut Angaben des Konzernes eine breite Palette von Komponenten für ein Cloud-natives 5G-Kernnetz sowie Funkstandards, die sowohl die Ansprüche von 5G- als auch 4G-Funktionen erfüllen. Umfassende Dienstleistungen wie Service Support und Life Cycle Management sollen ebenso enthalten sein. Das BSI plant zudem die Integration von Open-RAN-Technologie und temporären Testbereichen, um eine breitere Palette von Szenarien abzudecken. Hierbei wird angestrebt, Produkte verschiedener Hersteller in die Testumgebung einzubeziehen.

Im Rahmen des 5G/6G Security Lab wird das BSI verschiedene Schwerpunkte setzen. Dies umfasst die Weiterentwicklung von Zertifizierungsgrundlagen für kritische Komponenten, eine aktive Rolle in der Sicherheitsgestaltung der Mobilfunkstandardisierung, die praxisorientierte Aktualisierung von Richtlinien und Vorgaben für Netzbetreiber in Zusammenarbeit mit der Bundesnetzagentur sowie die Förderung von Kooperationen mit Forschungs- und Entwicklungsinstanzen. Insbesondere Sicherheitsforscher*innen werden vom BSI zu gemeinsamen Tests und Untersuchungen eingeladen, um die Sicherheitslandschaft von 5G und 6G aktiv zu stärken.

Weitere Informationen finden Sie hier: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik.