EU-Projekt DETERMINISTIC6G: Forschung an vorhersagbaren End-to-End-Verbindungen
Während 5G-Netze derzeit kommerziell eingeführt werden, arbeiten einige Forscher*innen bereits an der nächsten Generation von Mobilfunknetzen. Das Anfang 2023 gestartete Forschungsprojekt DETERMINISTIC6G soll sicherstellen, dass die Netze neue Anwendungen in den Bereichen industrielle Automatisierung, Fertigung, Verkehr, Medizin und Unterhaltung unterstützen können.
Im Mittelpunkt des Projekts steht das Konzept der deterministischen Kommunikation. Dabei geht es um die Gewährleistung von Latenz und Zuverlässigkeit. Darüber hinaus haben sich Ericsson und die Königlich Technische Hochschule (KTH) in Schweden mit weiteren Partnern zusammengeschlossen, um ein wichtiges Problem der neuen 6G-Netze zu lösen: vorhersagbare End-to-End-Verbindungen zwischen Nutzer*innen, Prozessen und digitalen Abbildungen in der Cyberwelt. Die Gewährleistung einer hinreichend zuverlässigen Ende-zu-Ende-Kommunikation ist nach wie vor eine Herausforderung für Mobilfunknetze im industriellen Umfeld. Im Rahmen des neuen Projekts sollen die technologischen Voraussetzungen für den Aufbau der sogenannten zeitsensitiven Kommunikationstechnologie entwickelt werden, die für 6G benötigt wird. Damit soll sichergestellt werden, dass diese Technologie auf möglichst fortschrittliche Weise z.B. in der Industrieautomation eingesetzt werden kann.
Ein zentraler Schwerpunkt des Projekts ist die Interaktion zukünftiger 6G-Netze mit hochgradig zeitsynchronisierten Netzen, dem sogenannten Time Sensitive Networking (TSN). Die Herausforderung besteht darin, dass drahtlose Systeme wie 6G starken zufälligen Schwankungen unterliegen können, die mit Technologien wie TSN nicht kompatibel sind. Wie diese Herausforderungen überwunden werden können, ist eine offene Forschungsfrage. DETERMINISTIC6G wird dieses Problem durch die Kombination eines neuen drahtlosen Übertragungsdesigns mit fortschrittlichen Algorithmen des maschinellen Lernens lösen, was zu einer drahtlosen 6G-Übertragung mit deterministischem Latenzverhalten führen soll.
Darüber hinaus werden die Auswirkungen und neue Ansätze für die Zeitsynchronisation, die Netzwerksicherheit und die Integration von Rechenknoten in 6G-Systemen untersucht. Ein abschließender Punkt ist die Frage, wie zukünftige Netze auf bevorstehende Änderungen aufmerksam gemacht werden können, die für den Betrieb von Anwendungen wichtig sind. Verglichen mit den heutigen Netzen werden 6G-Netze über zusätzliche Mittel verfügen, um Informationen über solche Änderungen zu erhalten.
Insgesamt besteht das Konsortium aus zehn Partnern: Ericsson, Cumucore, Orange, IUVO – Wearable Technology, Montimage, B&R, Silicon Austria Labs GmbH, School of Advanced Studies – Pisa, KTH Royal Institute of Technology und Universität Stuttgart.
Das Forschungsprojekt DETERMINISTIC6G wird im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms „Horizon Europe“ vom Smart Networks and Services Joint Undertaking (SNS JU) der Europäischen Union mit 5,7 Millionen Euro gefördert.
Weitere Informationen finden Sie hier: DETERMINISTIC6G.