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Neues Antennensystem der Leibniz Universität Hannover soll den Ausbau des 6G-Netzes unterstützen

Ein neuartiges Antennenkonzept soll eine wesentliche Hürde für die Symbiose von Kommunikation und Sensorik beseitigen und eine effiziente Ressourcennutzung ermöglichen.

In ganz Deutschland soll das 6G-Netz flächendeckend bis 2030 ausgebaut werden. Um das gesetzte Ziel zu erreichen, fördert die Bundesregierung die Forschung in diesem Bereich mit insgesamt 700 Millionen Euro. An diesem Vorhaben ist auch das Institut für Hochfrequenztechnik und Funksysteme der Leibniz Universität Hannover (LUH) mit mehreren Forschungsprojekten beteiligt. Die Wissenschaftler*innen dort legen einen ihrer Schwerpunkte auf die Entwicklung eines neuen Antennensystems, welches die Kommunikation und Sensorik in einem Gerät vereinen soll.

Die 4. Generation des Mobilfunks ermöglichte die Nutzung des Internets auch auf mobilen Geräten im Mobilfunknetz. Die derzeit weiträumig ausgebaute 5. Generation bringt neben höheren Datenraten auch die Kommunikation von Geräten untereinander (Internet der Dinge) und deren Fernsteuerung in interaktiven Verbänden (Taktiles Internet). Bislang konzentrieren sich diese Funktionalitäten auf spezielle Mobilfunknetze in industriellen Umgebungen, beispielsweise zur Koordination von autonomen Fahrzeugen in der Logistik. Neben der Kommunikation mittels Mobilfunk wird auch funkbasierte Sensorik (z.B. Radar) zur Lokalisierung und Umgebungserkennung genutzt. Derzeit koexistieren Kommunikation und Sensorik in separaten Systemen mit eigener Infrastruktur und Ressourcennutzung. Die Signale beider Systeme werden drahtlos über elektromagnetische Wellen übertragen. Eine Verknüpfung von Funk und Sensorik ist aufgrund unterschiedlicher Systemanforderungen momentan noch nicht möglich.

Die Wissenschaftler*innen des Instituts für Hochfrequenztechnik und Funksysteme haben sich deshalb zum Ziel gesetzt, die Symbiose von Kommunikation und Sensorik mithilfe eines neuartigen Antennenkonzepts zu beseitigen und eine effiziente Ressourcennutzung zu ermöglichen. Durch die Gemeinsame Funk-Kommunikation und -Sensorik (engl. Joint Communication & Sensing – JC&S) soll es möglich werden, das beispielsweise das Kommunikationssignal von Mobilfunkbasisstationen zur Lokalisierung von autonomen Drohnen genutzt oder große Datenmengen auch über die Radarsignale der Verkehrsteilnehmenden übertragen werden.

Die Gemeinsame Funk-Kommunikation und -Sensorik (JC&S) ist ein weiterer Schritt in Richtung 6. Mobilfunkgeneration, welche sich zum Ziel setzt, Taktiles Internet weiträumig für Anwendungen wie die autonome Bewegung von Autos, Robotern, Drohnen und Flugtaxis für Endverbraucher*innen möglich zu machen.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert aktuell mehrere Projekte am Institut für Hochfrequenztechnik und Funksysteme zum Thema 6G in einem Umfang von insgesamt etwa einer Million Euro.

 

Weitere Informationen finden Sie hier: Leibniz Universität Hannover.

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