Finden statt Suchen mit 5G und Echtzeit-Lokalisierung von TRUMPF

Telekom und TRUMPF kooperieren im Bereich Ortungssysteme für die vernetzte Industrie

Die Position von Objekten in Produktions- und Lagerhallen können mithilfe der Indoor-Lokalisierungslösung des Hochtechnologieunternehmens Trumpf in Echtzeit ermittelt werden. Somit werden zeitaufwendige Suchen in Fabrikhallen vermieden und Fertigungs- und Logistikprozesse effizienter und besser planbar. Für die Echtzeit-Ortung von Objekten in einer Fabrikhalle werden bewegliche Gegenstände wie Paletten oder Flurförderfahrzeuge mit Tags versehen. Diese Tags senden Ultrabreitband (UWB)-Funkwellen aus. Die Empfänger, auch Satelliten genannt, orten durch diese Funkwellen die Position bis auf 10 bis 30 cm genau. Das Besondere daran ist, dass der Technologie der omlox-Standard zu Grunde liegt. Mit dem omlox-Standard lassen sich Endgeräte von verschiedenen Herstellern miteinander kombinieren und gemeinsam nutzen. Die UWB-Ortungslösung ist besonders für den anspruchsvollen Einsatz in der Industrie geeignet.

Der Deutschen Telekom und Trumpf ist es im Rahmen eines gemeinsamen Projektes gelungen, die Ortungstechnologie-Lösung in einem 5G Campus-Netz zu betreiben. Unternehmen können ihre Lokalisierungssysteme mit dieser 5G-gestützten Ultrabreitband-Technologie künftig flexibel und kostengünstig einrichten und an ihre Fertigung anpassen.

Bisher wurden die Daten der omlox-Satelliten über eine feste Verkabelung übermittelt. Eine flexible Produktion, insbesondere bei Kleinserien- und Prototypenfertigung, erfordert jedoch regelmäßige Änderungen in den Fertigungs- und Montagekonzepten. Deshalb muss auch die IT-Infrastruktur inklusive des Lokalisierungssystems angepasst werden können. Bisher behinderte jedoch die feste Verkabelung eine solche kurzfristige Anpassung. Die nun erprobte Lösung von Telekom und Trumpf nutzt stattdessen ein mobiles 5G Campus-Netz zur Datenübertragung der Satelliten – bei gleich guter Leistung. Somit ist es möglich, die Lokalisierungs-Infrastruktur zu geringeren Kosten und mit weniger Aufwand innerhalb einer Werkshalle einzubauen und neu zu positionieren.

„Die Kooperation von Trumpf und Deutscher Telekom zeigt anschaulich, welche Synergien freigesetzt werden, wenn führende Unternehmen innovationstreibender Branchen zusammenarbeiten“, sagt Claudia Nemat, Vorstand Technologie und Innovation bei der Deutschen Telekom. „Unsere leistungsfähigen 5G Campus-Netze in Kombination mit digitalen Industrie-Anwendungen bergen enormes Potenzial für Effizienzsteigerungen in der Industrie. Die implementierte Lokalisierungs-Lösung ist erst der Anfang unserer gemeinsamen Zusammenarbeit“.

„Der Industriestandort Deutschland nimmt im Maschinen- und Anlagenbau weltweit eine Führungsposition ein. Als Leitanwender und Leitanbieter für digital vernetzte Lösungen können wir diese Rolle weiter ausbauen. Starke, branchenübergreifende Partnerschaften wie diese sind der Schlüssel dazu“, sagt Peter Leibinger, Chief Technology Officer und stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung bei Trumpf.

Die gemeinsam umgesetzte Lösung von der Telekom und Trumpf nutzt das 5G Campus-Netzwerk für die Datenübertragung an einen Edge-Cloud-Service von T-Systems. Mittels Edge Computing wird die Position des Senders in einer lokalen Cloud berechnet. Die Position wird über die standardisierte omlox Software-Schnittstelle den Kunden-Anwendungen zur Verfügung gestellt. Das kann zum Beispiel eine Visualisierung auf einer Karte oder die digitale 3D-Nachbildung der Produktionshalle (Digitaler Zwilling) sein. Omlox steht für „Open Location Standard“ und ist ein interoperabler Standard für industrielle Ortungslösungen. Der omlox-Standard ermöglicht es, Gabelstapler, Drohnen, fahrerlosen Transportsysteme oder Werkzeuge verschiedener Hersteller mit nur einer Infrastruktur zu lokalisieren. Somit lassen sich Positionsdaten in der Fabrik wesentlich breiter nutzen. Auch innerhalb von Gebäuden können Anwender Geräte hochgenau ausfindig machen.

Die Lösung wurde als gemeinsames Projekt von Trumpf und der Deutschen Telekom in der 5G-Testumgebung des Center Connected Industry (CCI) der RWTH Aachen umgesetzt. Am 6. Oktober 2021 wurde das Projekt dort bei der virtuellen T-Systems Veranstaltung „Telekom Edge NXT@CCI“ präsentiert.

Weitere Informationen finden Sie hier: Telekom

Das könnte Sie auch interessieren

03.02.2020
Media Broadcast baut eigenen 5G-Campus
Media Broadcast, Service Provider der Medien- und Broadcastbranche mit Sitz in Köln, errichtet einen eigenen 5G-Campus in Nauen bei Berlin. Für die Errichtung des 5G-Campus hat das Unternehmen von der...
News-Artikel lesen
15.03.2022
Stadt Duisburg startet „garage DU“-Projekt für Startups und junge Gründer*innen
Mit dem „garage DU“-Projekt soll die Stadt Duisburg von der Smart-City zur Start-up-City weiterentwickelt werden. Hinter dem Projekt steckt die Idee, den Standort Duisburg zu einem Raum für Innovation und...
News-Artikel lesen
07.02.2017
5G kann der digitalen Energiewende den Weg bereiten
Die Kommunikationsnetze der kommenden 5ten Generation (5G) könnten erheblichen Einfluss auf die Energiebranche haben. Zu diesem Schluss kommen der Verteilungsnetzbetreiber Stromnetz Berlin, die Deutsche Telekom und Ericsson. Mit dem Projekt...
News-Artikel lesen
Welche Branchen profitieren von 5G?
Die Bundesnetzagentur hat aktuell bekanntgegeben, dass Ende Oktober 2021 bereits über 53 Prozent der Fläche mit 5G versorgt ist – und zwar zumindest von einem Anbieter. Zuerst werden die Funkfrequenzen...
Diskussion
News-Artikel lesen
Startschuss für GIGA FOR HEALTH-Podcastreihe
Die Interviews und Gespräche drehen sich darum, wie 5G im medizinischen Kontext eingesetzt und damit Leben gerettet werden können. Im Rahmen des Verbundprojektes GIGA FOR HEALTH werden zahlreiche Innovationen in...
News-Artikel lesen
30.03.2022
TH Lübeck startet 5G-Campusnetz in Schleswig-Holstein
Im Kompetenzzentrum Communications – Systems – Applications (CoSA) an der Technischen Hochschule Lübeck wurde das erste 5G-Campusnetz in Betrieb genommen. Nun werden in Kooperationen mit Unternehmen in Hamburg und Schleswig-Holstein...
News-Artikel lesen
15.02.2021
Förderung des Projekts „Baltic Future Port“
Im Rahmen des 5x5G-Wettbewerbs erhält das Lübecker Projekt „Baltic Future Port“ vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) eine Förderung in Höhe von 3,9 Millionen Euro. Im Projekt soll...
News-Artikel lesen
08.12.2020
5G für mehr als eine Milliarde Menschen bis Ende 2020
Ericsson hat den neuen Mobility Report November 2020 veröffentlicht. Das Unternehmen geht davon aus, dass im Jahr 2026 vier von zehn Mobilfunkverbindungen 5G sein werden. Die derzeitige Verbreitung von 5G-Verbindungen...
News-Artikel lesen
07.09.2021
BMW Group und Telekom bringen 5G und Personal eSIM Vernetzung in ein Fahrzeug
Als erster Automobilhersteller bringt die BMW Group 5G in ein weltweit verfügbares Serienfahrzeug, den BMW iX. Die dazu passende 5G-Konnektivität bietet die Deutsche Telekom erstmals für ein Fahrzeug an. In...
News-Artikel lesen
29.11.2022
Potenziale von 5G erkennen und gezielt nutzen
Die Mobilfunktechnologie 5G ist im Begriff ein wichtiger Wegbereiter für die Industrie der Zukunft zu werden. Während bereits große Unternehmen 5G im Rahmen von Projekten testen und einige auch schon...
News-Artikel lesen
Volkswagen erprobt 5G für die Produktion
Volkswagen startet ein Pilotprojekt im Stammwerk Wolfsburg und geht somit einen weiteren Schritt in Richtung einer vollvernetzten Fabrik. Fortan gibt es ein lokales 5G-Standalone-Netz („Campusnetz“) am Stammwerk Wolfsburg. Das 5G-Campusnetz...
News-Artikel lesen
09.03.2021
VDMA gründet die „Arbeitsgemeinschaft Wireless Communications for Machines“
Der VDMA hat die „Arbeitsgemeinschaft Wireless Communications for Machines (AG WCM)“ gegründet, mit der Rahmenbedingungen für die Kooperation mit Telekommunikationsanbietern und weiteren Interessensgruppen geschaffen werden. Aufgelöst wird in diesem Kontext...
News-Artikel lesen