Gemeinsam ein Statement setzen: Bericht aus der Fokusgruppe Edge Computing
5G nimmt immer mehr Fahrt auf, auch in der praktischen Umsetzung. Es gibt für den Bereich Edge Computing noch viele ungeklärten Variablen. Das geht allen so. Welche Architektur kann verwendet werden, um 5G-Eigenschaften zu gewährleisten? Wie gehen wir mit den knappen Ressourcen um? Wo testen wir unsere Entwicklungen in echt? Welche Anwendungsfälle gibt es überhaupt für 5G und welche Spezifika weisen die auf? Zur Klärung offener Fragen und aktueller Herausforderungen haben Mitarbeiter:innen des Lehrstuhls für Software Engineering der Universität Duisburg-Essen eine Fokusgruppe Edge Computing organisiert, die sich seit dem Sommer 2021 monatlich online trifft. Damit wollen sie sich verstärkt dafür einsetzen, den Austausch zwischen allen zu stärken, die sich mit diesem Thema in Wissenschaft und Wirtschaft beschäftigen.
Mulitperspektivität als Garant für sinnvolle Lösungen
„Als Lehrstuhl für Software Engineering beschäftigen wir uns mit der Architektur hinter 5G. Unser Schwerpunkt ist die Entwicklung einer Edge-Cloud-Plattform, über die verteilte 5G-Webservices laufen. Da es dafür kaum Vorbilder gibt, testen wir viel aus“, sagt Amelie Hauptstock, wissenschaftliche Mitarbeiter am Lehrstuhl und Mitorganisatorin der Fokusgruppe. „Uns ist im Rahmen einer anderen Veranstaltung aufgefallen, dass viele aus dem Bereich an denselben Stellen stocken und mit denselben Herausforderungen zu tun haben. Wir wollten deshalb alle an einem Ort bündeln, um im Austausch miteinander gemeinsam Antworten zu entwickeln.“Es soll dabei ganz bewusst eine kritische und lösungsorientierte Auseinandersetzung angeregt werden, um Edge-Computing-Netzwerke und Kooperationen ausbilden zu können. Im Vordergrund steht die Motivation, Herausforderungen innerhalb des Netzwerkes herauszuarbeiten und durch die Vielfalt der Kompetenzen des Netzwerks Lösungswege zu entwickeln, die zu einer Überführung in die Praxis führen. Nur, wenn klar kommuniziert wird, was gelingt und was nicht gelingt, können die Synergien des Austauschs genutzt werden.
Die bisherigen Veranstaltungen wurden sehr gut angenommen und zeigen, wie vielfältig die fachlichen Diskussionen sind, aber auch, wie viele offene Fragen es innerhalb des Themenbereichs Edge Computings noch gibt. Aktuell haben sich im Lauf der Veranstaltungsreihe einige Kernthemen herauskristallisiert. Neben fachlichen Begriffsdefinitionen stellt sich zum Beispiel auch die Frage nach Standardisierungen in der technischen Umsetzung. In diesem Zusammenhang wird auch darüber diskutiert, ob Edge-Technologie überhaupt die passende Lösung für die Anforderungen ist oder ob andere Konzepte und Ansätze sinnvoller wären. Auch das Thema Datensicherheit wird als relevant bewertet, da vor allem aus den Unternehmen die Anforderung an eine eigene Datenhoheit gestellt wird.
Wie mit jeder neuen Technik verändern sich auch durch 5G-Entwicklungen bisherige Geschäftsmodelle. Wie und in welche Richtung wird sich erst noch zeigen, vor allem dann, wenn passende Use Cases ausgewertet und die Ergebnisse kommerzialisiert werden können.
Vorrangig geht es bei der Fokusgruppe um den interaktiven Dialog. In Zukunft ist aber auch denkbar, formulierte Lösungen und Konzepte als Ergebnisse aus der Gruppe zu präsentieren.
Für dieses Jahr sind noch 3 Veranstaltungen geplant. Projektpartner:innen sowie Interessierte können sich jederzeit anmelden und teilnehmen.
Kommende Termine:
jeweils Di, 16:00-17:00 Uhr
Zur Veranstaltung:
Die Fokusgruppe Edge Computing findet jeden 2. Dienstag im Monat online statt. Anmeldungen zu den Veranstaltungen finden Sie aktuell unter 5G.nrw unter dem Suchbegriff Fokusgruppe Edge Computing. Es ist möglich, als Teilnehmer:in ein Thema, eine Idee, ein neues Konzept oder einfach eine offene Frage in Form eines Impulsvortrags (ca. 7 Minuten Umfang) vorzustellen. Vorschläge können bis 10 Tage vor der nächsten Veranstaltung bei david.schuster@uni-due.de eingereicht werden.