Mittelstandsfreundliche Kosten für 5G-Campusnetze
Auf dem Digitalgipfel 2019 in Dortmund hat Bundeskanzlerin Angela Merkel angekündigt, dass der Wirtschaft günstige Lizenzen für die lokale Nutzung von 5G bereitgestellt werden. In den nächsten Tagen wird die Bundesnetzagentur veröffentlichen, wie die Frequenzbereiche, die für die Nutzung lokaler Anwendungen in Forschungseinrichtungen, in Landwirtschaftsbetrieben sowie in kleinen und großen Unternehmen reserviert wurden, zur Verfügung gestellt werden. Ein großer Vorteil für kleine- und mittelständische Unternehmen: Bundeskanzlerin Merkel gibt an, dass es sich um mittelstandsfreundliche Kosten handeln wird. Deutschen Unternehmen soll es so ermöglicht werden, schnell die neue Mobilfunkgeneration auf ihrem Gelände zu implementieren, um so auch zeitnah von den damit einhergehenden Vorteilen im internationalen Wettbewerb zu profitieren.
Im Frühjahr wurden in Deutschland 5G-Frequenzen für 6,5 Milliarden Euro an vier Netzbetreiber versteigert. Dabei wurde ein Teil der Frequenzen, von 3.700 MHz bis 3.800 MHz und der Bereich 26 GHz für den lokalen Einsatz in Industrie, Forschung und Landwirtschaft, reserviert. In den vergangenen Wochen wurde darüber berichtet, dass das Bundesfinanzministerium im Vergleich zu den ursprünglichen Preisvorstellungen der Bundesnetzagentur fünfmal höhere Gebühren für 5G-Frequenzen veranschlagen wolle. Laut einer exklusiven Meldung der F.A.Z. akzeptiert das Ministerium nun aber einen Bruchteil der angedachten Aufschläge, sodass die Vergabe nun bald starten kann.
Die starke Erhöhung der Gebühren hätte vor allem Unternehmen mit großen Betriebsflächen enorm belastet, was nun durch die Kompromissformel weitgehend abgeschwächt worden ist. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung rechnet vor: „Ein Industrieunternehmen von 10 Quadratkilometern, etwa die Größe von BASF [Anm. d. Red.: in Ludwigshafen], das 50 Megahertz für zehn Jahre beantragt, muss dafür nun 151.000 Euro bezahlen. Für einen Mittelständler mit einer Betriebsfläche von 10.000 Quadratmetern würde sich die entsprechende Rechnung auf 1150 Euro belaufen“.
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