Monika Gatzke

Konsortialführerin Competence Center 5G.NRW Bergische Universität Wuppertal
Alte, weiße Frau der Boomergeneration. Beruflich seit 1991 damit beschäftigt, Informations- und Kommunikationstechniken in Theorie und Praxis kennenzulernen. Und darüber im Rahmen ihrer Beschäftigung in außer- oder inneruniversitären Forschungseinrichtungen (seit 2010 in der Bergischen Universität Wuppertal) nachzudenken. So war und ist es ihr möglich mit sehr vielen Expertinnen und Experten über die kontinuierliche Flut von Fragen zu sprechen, die die Entwicklung, die wir heute „Digitale Transformation“ nennen, begleiten. Zum Bespiel im IKT-Cluster und im CPS.HUB NRW. Im Mai 2019, hat sie ihr Interesse für Konnektivitätstechniken, insbesondere 5 und 6G intensiviert und versucht im 5G.NRW Competence Center nun, sie auch im Zusammenhang globaler Krisen zu denken.

5G Q&A mit unseren Konferenzteilnehmern

„Von 5G zu 6G – Konnektivität im Zeichen globaler Krisen“ ist der Titel des diesjährigen Konferenztages am 10. November 2022 – welchen Beitrag können 5G oder 6G hinsichtlich akuter Themen wie Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz leisten?

Ich bin überzeugt davon, dass sie einen Beitrag zur Bewältigung der mit diesen Themen verbundenen Krisen leisten können. Um zu bestimmen, welchen, ist es allerdings meiner Einschätzung nach nötig, auch hinreichend zu analysieren, ob und wenn ja wie sie zur Entstehung dieser Krisen beigetragen haben und weiterhin beitragen. Positive und negative Nachhaltigkeitsauswirkungen von Informations- und Kommunikationstechnologien werden breit diskutiert: Schätzungen über den „CO2-Fußabdruck“ von IKT und darüber, ob er tatsächlich an Einfluss gewinnt oder durch Effizienzgewinne und das Mooresche Gesetz stabil gehalten oder sogar verringert wird, sind ein Thema lebhafter Debatten

5G gilt als Schlüsseltechnologie der Digitalen Transformation. Was wurde Ihrer Meinung
nach bisher erreicht?

Noch nicht genug! Oder positiver ausgedrückt: Die Entwicklung geht weiter. Nach den Phasen der Technologiegetriebenen und durch politische Strategien begleiteten Einführung und der Nachfrageerkundung geht es aktuell darum auf der Grundlage von Benchmarkings, bedarfsgesteuert marktfähige Applikationen in die Anwendung zu bringen. Eigentlich. Allerdings zeichnet sich auch deutlich ab, dass diese für Technologieeinführungen übliche lineare Phasenabfolge so nicht verlaufen wird. Es ist nicht ausgeschlossen, dass einige bislang als Meilensteine der digitalen Transformation angesehenen Technologien noch einmal gründlich auf den Prüfstand müssen. Für 5G heißt das, dass das, was 5G nicht leistet, unbedingt in die Entwicklung hin zu 6G jetzt einfließen muss.

Derzeit wird noch viel an digitalen Innovationen geforscht, die auch das volle Leistungsspektrum von 5G ausnutzen – auf welche 5G-Anwendungen sollte Ihrer Meinung nach ein besonderer Fokus gelegt werden?

Die, die über den Tellerrand der „normalen“ Digitalen Transformation hinausgehen. Extended Reality, autonomes Fahren, Smart City, damit sind Zielsetzungen beschrieben, die bereits seit Jahrzehnten die digitale neue Welt kennzeichnen sollen. Dieser Entwicklungspfad digitaler Innovationen könnte möglicherweise sinnvoll ergänzt, bereichert oder sogar ganz neu gedacht werden. Die Notwendigkeit der Nachhaltigkeit eröffnet hier Chancen: Kreislaufwirtschaft zum Beispiel ist ein Thema von außerordentlicher Bedeutung auch im IKT-Sektor geworden. Hier tut sich schon einiges, Mobilfunknetzbetreiber, -ausrüster u.a. werden, um ihre ambitionierten „Mobile Net Zero“-Ziele zu erreichen, sicherlich auch mit 5G-Innovationen aufwarten.

 


 

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