Klaus Müller

Präsident der Bundesnetzagentur
Klaus Müller, geboren 1971 in Wuppertal, war seit Mai 2014 Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). Von 2006 bis 2014 leitete er die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Zuvor war der Volkswirt in der Politik tätig: von 2000 bis 2005 als Umweltminister in Schleswig-Holstein, bis 2006 als Mitglied des Schleswig-Holsteinischen Landtags. Von 1998 bis 2000 war Klaus Müller Abgeordneter des Deutschen Bundestages und davor Angestellter der Investitionsbank Schleswig-Holstein.

Klaus Müller auf dem 5G.NRWeek Konferenztag

Panel, Donnerstag, 21. November 2024, 13:00 – 14:00 Uhr

Dr. Andreas Müller
Project Director 6G, Robert Bosch GmbH, General Chair 5G-ACIA

Klaus Müller
Präsident der Bundesnetzagentur (BNetzA)

Mona Neubaur
Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie und stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen

Tanja Richter
Geschäftsführerin Technik und Network Director, Vodafone Deutschland GmbH

Claudia Plattner
Präsidentin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)

Prof. Dr.-Ing. Christian Wietfeld
Communications Networks Institute (CNI), TU Dortmund, CC5G.NRW & 6GEM

5G-Q&A mit Klaus Müller

Welcher nächste Schritt ist im Ausbau der mobilen Infrastruktur dringend notwendig?

Die breitbandige Mobilfunkversorgung mit 4G/5G durch mindestens einen Netzbetreiber ist mit 98 % bereits fast flächendeckend in Deutschland verfügbar. Dabei sind dicht besiedelte Gebiete deutlich besser versorgt als der ländliche Raum. Ziel des Mobilfunkausbaus muss es sein, die Versorgung in dünn besiedelten Gebieten zu stärken. Dies kann durch einen bedarfsgerechten Roll-out breitbandiger Mobilfunktechnologien erfolgen. Auch ist beabsichtigt, dass zukünftige Versorgungsauflagen eine weitere Verbesserung im ländlichen Raum im Blick haben. Zudem wird mit einem weiteren Roll-out von 5G Standalone sowie damit verbundenen Technologien (z. B. Network Slicing) das volle Potenzial von 5G ausgeschöpft. So können ein größeres Angebot und die Möglichkeit neuer Anwendungen geschaffen werden.

Welche neuen Geschäftsmodelle und Innovationen für 5G oder 6G sehen Sie in den nächsten fünf Jahren?

Aktuell gibt es in der Standardisierung von 5G-Advanced und der beginnenden Standardisierung von 6G-Schlagworte wie Integrated Sensing and Communication, Künstliche Intelligenz oder Augmented und Virtual Reality. Die Bundesnetzagentur sieht hier erste Vorschläge für neue Anwendungen, die auf der Nutzung neuer Frequenzbereiche oder der Verknüpfung von Funkdiensten oder neuer Netzstrukturen basieren. Hierzu lade ich die Industrie ein, sich frühzeitig mit uns auszutauschen. Wir verfolgen diese Innovationen mit großem Interesse und sind gespannt, was in einigen Jahren vielleicht mit 5G-Advanced oder auch erst mit 6G zum Einsatz kommen wird. In diesem Zusammenhang wünsche ich mir, dass auf jeden Fall Verbraucherinnen und Verbraucher, die Industrie und die Gesellschaft als Ganzes von neuen Geschäftsmodellen und Innovationen profitieren.

Wann erwarten Sie 6G in der Praxis und inwieweit wird 6G die Art und Weise, wie wir leben, arbeiten und miteinander interagieren transformieren?

Wir in der Bundesnetzagentur erwarten die Einführung von 6G um das Jahr 2030. Es wird anschließend noch einige Zeit dauern, bis eine flächendeckende Verfügbarkeit erreicht ist. Die Menschen vertrauen ihrem Mobiltelefon zunehmend ihr sogenanntes „digitales Leben“ an. Gerade in diesem Bereich wird die KI-Thematik eine wichtige Rolle spielen. Es deutet sich an, dass deutlich leistungsfähigere Assistenzsysteme mit einer Fülle an Daten aus den Funknetzen im Alltag zur Seite stehen könnten. All dies birgt viele Chancen, aber auch Risiken. Daher müssen wir insbesondere die Sicherheit der Kommunikationsnetze sowie den Daten- und Verbraucherschutz im Blick behalten und stärken. Gleichzeitig wollen wir, dass 6G insgesamt noch leistungsfähiger, energieeffizienter und sicherer sein wird als 5G.