Ana Miola

Sustainability Consultant, Detecon International GmbH
Ana hat in Brasilien Jura mit Schwerpunkt nationales und internationales Umweltrecht studiert, anschließend einen M.Sc. in Umweltwissenschaften an der Universität zu Köln und einen M.Sc. in Management und Entwicklung natürlicher Ressourcen an der TH Köln. Fast 10 Jahre Berufserfahrung im Bereich Nachhaltigkeit, angefangen als Rechtsanwalt in Brasilien bis hin zum Senior Nachhaltigkeitsberaterin bei Detecon International. Derzeit leitet sie auch das Nachhaltigkeitsprogramm bei T-Systems international.

Ana Miola auf dem 5G.NRWeek Konferenztag

Panel: 5G als Enabler für nachhaltige Wirtschaft und Gesellschaft in NRW

Donnerstag, 16. November 2023, ab 13:30 Uhr

5G-Q&A mit Ana Miola

Wodurch zeichnet sich NRW im Hinblick auf 5G und intelligente Konnektivität besonders aus?

Nordrhein-Westfalen geht den Netzausbau für 5G strategisch und heterogen an. Als Sitz der wichtigsten Netzbetreiber in Deutschland macht Nordrhein-Westfalen durch Investitionen in branchenweite Zusammenarbeit und Innovation, wie z. B. das 5G-Competence Center, sehr schnell erhebliche Fortschritte. Das Engagement der Landesregierung für die Bereitstellung einer soliden Infrastruktur durch Direktinvestitionen und die landesweite Koordinierung komplexer Projekte ist eine Erfolgsgeschichte und zeigt greifbare Ergebnisse, die dazu führen können, dass das Ziel für 2030 früher als geplant erreicht wird. Der 5G-Ausbau erfordert auch das Engagement mehrerer Landesregierungen und kleinerer Städte, die in der Regel von Funklöchern betroffen sind und besondere Aufmerksamkeit benötigen. Auch hier hat Nordrhein-Westfalen durch seine Kooperation und Transparenz gegenüber diesen Akteuren eine Vorbildfunktion für den Rest Deutschlands.

Vom Ausbau des öffentlichen Netzes über den Einsatz von Campusnetzen bis hin zu neuen Anwendungen: Gibt es schon wesentliche Erfolge? Welche?

Allein im Konzern der Deutschen Telekom sind mehrere erfolgreiche Anwendungen zu nennen. Zunächst eröffnete Detecon 2023 den 5G-Campus in der Bayenwerft im Kölner Rheinauhafen, der eine Plattform für flexibel erweiterbare Showcases wie zum Start AGV Robotics, Wifi/5G-Vergleiche, IoT-Sensorik sowie Augmented/Virtual Reality-Demonstrationen sein wirdbietet. Im FiveGDock haben Unternehmen die Möglichkeit, ihr Konzept zu testen, bevor sie an den konkreten Aufbau eines entsprechenden eigenen Netzes gehen. Bei T-Systems unterstützte ein Projekt das Unternehmen Osram auf dem Weg zur Smart-Factory-Strategie, das Roboter für die Produktion seiner Beleuchtungsprodukte fernsteuert. Möglich macht dies das erste Campusnetz seiner Art. Osram betreibt es gemeinsam mit der Telekom. Ein IoT-Beispiel für die intelligente Fabrik der Industrie 4.0, in der Roboter über das Internet miteinander kommunizieren. Ein weiteres Beispiel für künftige Innovationen ist der kürzlich von der Telekom mit AWS und VM Ware durchgeführte Proof of Concept für ein global verteiltes Unternehmensnetzwerk. Es integriert private 5G-Mobilfunklösungen der Deutschen Telekom, AWS-Dienste und -Infrastruktur und die Multi-Cloud-Telekommunikationsplattform von VMware. Gemeinsam haben die drei Unternehmen gezeigt, dass sie geografisch verteilte Ressourcen für Rechenleistung und Kundenkonnektivität in einem Cloud- und einem OGA-Grid-Knoten zusammenführen, abstrahieren und orchestrieren können. Dadurch entstehen länderübergreifende Anwendungen mit globaler Reichweite. Gleichzeitig können die Anwendungen lokal unabhängig vom Kunden genutzt werden.

5G wird fortlaufend weiterentwickelt – Was erwarten Sie für das kommende Jahr?

Die nächsten Jahre werden bahnbrechende Innovationen bringen, die durch die flächendeckende Abdeckung der 5G-Netze unterstützt werden. Die erleichterte Nutzung künstlicher Intelligenz in all ihren Formen (maschinelles Lernen, Deep Learning usw.) wird das neue Netz als wesentliches Instrument für die intelligente Automatisierung durch die Industrie nutzen. Die Vielfalt der 5G-Technologie erfordert z. B. offene APIs zur Integration von Elementen aus verschiedenen Technologiebereichen und von verschiedenen Anbietern. Das bedeutet, dass neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen gefunden werden müssen, damit die Vorteile der Umsetzung von Innovationen nicht in geschlossenen Silos bleiben.