Arnd Goerth

Portfolio Developer für IIoT und Wireless Networking, CURRENTA Connective
Arnd Goerth war elf Jahre als selbstständiger Planer und Berater zum Thema „Auswirkung der Digitalisierung auf New Work – vom Büro zum Innovation Hub“ tätig. Durch die Mitarbeit als Verbundforschungspartner im Office 21® – Zukunft der Arbeit – des Fraunhofer IAO konnte er sein Spektrum maßgeblich erweitern. Während seiner Tätigkeit bei Hewlett Packard war er als Engagement Lead Manager für die Lösungsentwicklung zur Einführung der elektronischen Gesundheitskarte der Gematik in Zusammenarbeit mit den Konsortialpartnern Accenture und InterComponentWare verantwortlich. Er verfügt über langjährige industrielle Erfahrung, die er bei der Triaton, dem ehemaligen Systemhaus des ThyssenKrupp-Konzerns, gesammelt hat. Nach Abschluss seines Studiums der Nachrichtentechnik mit dem Schwerpunkt Automatisierungstechnik an der Fachhochschule Köln begann er seine berufliche Laufbahn in einem Ingenieurbüro für technische Gebäudeausrüstung als Fachplaner und Projektleiter.

Arnd Goerth auf dem 5G.NRWeek Konferenztag

Donnerstag, 21. November 2024, ab 10:45 Uhr

Impuls: Alarmierungssysteme im CHEMPARK – zukunftssicher mit 5G

Die Betriebsgenehmigung von Gebäuden erfordert unter anderem Brandmeldeanlagen mit redundanter Aufschaltung auf die (Werks-)Feuerwehr. Da die bestehenden Aufschaltungen teilweise auf Technologien basieren, deren Zulassung in Zukunft ausläuft, besteht Handlungsbedarf. Die Kosten für eine glasfaserbasierte Aufschaltung an rund 300 Gebäuden belaufen sich auf ca. 6.000.000 €. Eine private 5G-basierte Aufschaltung bietet pro Gebäude eine kostengünstigere Alternative zur Erschließung mit Glasfaserkabeln. Voraussetzung dafür ist eine 5G-Grundausleuchtung an den drei CHEMPARK-Standorten. Dieser Anwendungsfall ermöglicht die Deckung eines Großteils der Errichtungskosten für 5G und bietet zugleich einen hohen Investitionsschutz. Zukünftig wird so auch die Realisierung weiterer drahtloser Anwendungen ermöglicht.

5G-Q&A mit Arnd Goerth

Welcher nächste Schritt ist im Ausbau der mobilen Infrastruktur dringend notwendig?

Die demografische Entwicklung und die Sicherung des Industriestandorts Deutschland machen den Aufbau drahtloser Datennetzwerke unerlässlich. Wir bei Currenta Conneqtive sind überzeugt, dass private 5G-Mobilfunknetzwerke eine entscheidende Rolle spielen werden. Daher erwarten wir, dass dieses Segment in den kommenden Jahren ein exponentielles Wachstum verzeichnen wird. Die jederzeitige und ortsunabhängige Vernetzung von Menschen und Maschinen bildet die Grundlage für eine wertschöpfende Industrieautomatisierung.

Welche neuen Geschäftsmodelle und Innovationen für 5G oder 6G sehen Sie in den nächsten fünf Jahren?

Im Rahmen der Digitalisierung werden neue Geschäftsmodelle entstehen, die einen End-to-End Managed Service von der Feldebene über die Datenübertragungsebene bis hin zur Big-Data-Analytik umfassen. Die schrittweise Substitution von in Hardware gegossener Mess-, Steuer- und Regelungstechnik durch modular aufgebaute IIoT-Infrastrukturen und softwarebasierte Lösungen stellt eine disruptive Entwicklung dar. Kunden werden sich auf ihre Kernkompetenzen zur Produkterzeugung konzentrieren und das Know-how für Aktorik, Sensorik, Datenübertragung und Datenanalytik outsourcen bzw. sich aus einer Kombination von IaaS und SaaS am Markt bedienen. Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, sind private, autarke und hochverfügbare 5G- oder 6G-Mobilfunknetze die Basis.

Wann erwarten Sie 6G in der Praxis und inwieweit wird 6G die Art und Weise, wie wir leben, arbeiten und miteinander interagieren transformieren?

Voraussetzung hierfür ist, dass 5G zunächst in der Praxis ankommt. Erst dann kann darüber nachgedacht werden, ob und in welchem Umfang höhere Bandbreiten für bestimmte Anwendungsfälle erforderlich werden.