Thomas Nienerza

Business Development, CURRENTA Connective
Ich bin seit sechs Jahren bei der CURRENTA Connective im Bereich Business Development tätig und trage dort die Verantwortung für die Strategie, Produktentwicklung und die Architektur der Netzwerk-Infrastruktur. Zuvor war ich zwei Jahre lang bei Deloitte für die Planung der IT-Infrastruktur-Architektur verantwortlich. 2008 begann ich bei HRS als Senior Netzwerkadministrator und entwickelte mich erfolgreich zum Infrastruktur-Manager. Mein Verantwortungsbereich umfasste die IT-Infrastruktur der weltweiten HRS-Niederlassungen. Von 2000 bis 2008 habe ich bei QSC, einem Internetanbieter (ISP), wertvolle Erfahrungen in verschiedenen technischen Bereichen gesammelt. Meine Ausbildung als Kommunikationselektroniker für Telekommunikationstechnik habe ich bei Siemens Nixdorf abgeschlossen.

Thomas Nienerza auf dem 5G.NRWeek Konferenztag

Donnerstag, 21. November 2024, ab 10:45 Uhr

Impuls: Alarmierungssysteme im CHEMPARK – zukunftssicher mit 5G

Die Betriebsgenehmigung von Gebäuden erfordert unter anderem Brandmeldeanlagen mit redundanter Aufschaltung auf die (Werks-)Feuerwehr. Da die bestehenden Aufschaltungen teilweise auf Technologien basieren, deren Zulassung in Zukunft ausläuft, besteht Handlungsbedarf. Die Kosten für eine glasfaserbasierte Aufschaltung an etwa 300 Gebäuden belaufen sich auf rund 6.000.000 €. Eine private 5G-basierte Aufschaltung stellt pro Gebäude eine kostengünstigere Alternative zur Erschließung mit Glasfaserkabeln dar. Voraussetzung dafür ist eine 5G-Grundausleuchtung an den drei CHEMPARK-Standorten. Dieser Anwendungsfall ermöglicht die Deckung eines Großteils der Errichtungskosten für 5G mit einem hohen Investitionsschutz. Zudem wird dadurch die Realisierung weiterer drahtloser Anwendungen in der Zukunft ermöglicht.

5G-Q&A mit Thomas Nienerza

Welcher nächste Schritt ist im Ausbau der mobilen Infrastruktur dringend notwendig?

Die Ausweitung der Fähigkeiten öffentlicher Netze im Bereich Ultra Reliable Low Latency Communications (uRLLC) sowie Massive Machine Type Communications (mMTC) ist entscheidend, um die gesamten Möglichkeiten von 5G auch außerhalb privater Netze voll ausschöpfen zu können.

Welche neuen Geschäftsmodelle und Innovationen für 5G oder 6G sehen Sie in den nächsten fünf Jahren?

Der Bereich IoT und IIoT wird einem exponentiellen Wachstum unterliegen, um die Vernetzung der Industrie 4.0 voranzutreiben. Voraussetzung dafür ist jedoch die Verbesserung der Zuverlässigkeit und die Senkung der Kosten. In der Industrie werden private 5G-Netze aufgebaut, die bestehende Legacy-Infrastrukturen wie DECT und Kupferkabel disruptiv ersetzen, um sichere Kommunikationswege für Menschen und Maschinen bereitzustellen. In den Bereichen Operational Technology (OT) und Prozessleittechnik (PLT) werden 5G und 6G Einzug halten und eine technologische Revolution auslösen. Diese Technologien bieten den Vorteil drahtloser Kommunikation und können durch den Einsatz zahlreicher Sensoren und Aktoren sowohl den Energieverbrauch als auch die Kosten senken.

Wann erwarten Sie 6G in der Praxis und inwieweit wird 6G die Art und Weise, wie wir leben, arbeiten und miteinander interagieren transformieren?

Dazu muss 5G erst einmal in der Praxis, außerhalb des Bereichs erhöhter Bandbreiten fürs Internetsurfen, ankommen, um überhaupt darüber nachzudenken.