Deutscher Smartphone-Markt: Positive Entwicklung, entgegen dem weltweiten Trend

Bitkom veröffentlicht Umsatzzahlen zum Smartphone-Ökosystem für 2019

22.02.2019

Größere Displays, bessere Netze und steigender mobiler Datenverkehr: 2019 wächst der Markt für Smartphones, Apps, Telekommunikationsdienste und Mobilfunknetze in Deutschland auf 34,3 Milliarden Euro. Das ist ein Umsatzplus von 3 Prozent beziehungsweise 1 Milliarde Euro im Vergleich zum Vorjahr. Das ergeben aktuelle Berechnungen des Digitalverbands Bitkom im Vorfeld des Mobile World Congress.

Marktvolumen des Smartphone-Ökosystems in Deutschland 2019. Quelle: Bitkom, EITO, IDC.

Der größte Umsatzanteil entfällt 2019 auf Daten- und Sprachdienste mit 20,3 Milliarden Euro (+1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Mit Smartphone-Geräten werden 10,4 Milliarden Euro (+2,4 Prozent) umgesetzt. In die Netzinfrastruktur für mobile Kommunikation fließen wie im Vorjahr 2,0 Milliarden Euro (+0,5%), wobei Kosten für Frequenzen und Gebäude nicht eingerechnet sind. Der App-Markt beläuft sich auf 1,6 Milliarden Euro und wächst am kräftigsten (+4,7 Prozent).

„Das Smartphone ist ein mobiler Begleiter in allen Lebenslagen. Das Ökosystem aus Geräten, Apps, Diensten und Netzinfrastruktur steht für stabiles Wachstum – und für Innovation“, sagt Bitkom-Präsidiumsmitglied Dr. Hannes Ametsreiter. „Der deutsche Markt entwickelt sich entgegen dem globalen Trend positiv. Während der Smartphone-Absatz auf dem Weltmarkt zuletzt zurückging, bleibt die Nachfrage in Deutschland stabil und speziell das Interesse an hochpreisigen Phablets nimmt weiter zu.“

81 Prozent der Menschen ab 14 Jahren in Deutschland nutzen ein Smartphone; das entspricht 57 Millionen Nutzern. Für die überwiegende Mehrheit sind Smartphones ein wichtiger und nützlicher Begleiter im alltäglichen Leben, wie eine aktuelle repräsentative Bitkom-Umfrage ergab: 87 Prozent der Nutzer sehen in den mobilen Geräten eine große Erleichterung im Alltag. 73 Prozent können sich ein Leben ohne Smartphone nicht mehr vorstellen.

Aber Smartphones polarisieren auch: Während sich 65 Prozent durch Smartphones anderen Menschen näher fühlen, beklagen auch 78 Prozent, dass Menschen durch die zunehmende Smartphone-Nutzung immer weniger miteinander reden würden.

Deutscher Markt für Smartphones (Phablets und sonstige) 2017-2019. Quelle: EITO, IDC

2019 werden nach Bitkom-Prognose mit Smartphones 10,4 Milliarden Euro (+2,4 Prozent) umgesetzt und 22,9 Millionen Geräte (+0,5 Prozent) verkauft, darunter mehrheitlich Phablets – also große Smartphones mit einer Displaygröße von 5,5 Zoll oder mehr –, von diesen wurden erstmals mehr als sonstige Smartphones abgesetzt. Der Durchschnittspreis pro Gerät steigt von 444 Euro in 2018 auf 453 Euro.

Der Nutzungszyklus von Smartphones ist überwiegend kurz: 61 Prozent der Smartphone-Besitzern haben ein Gerät, das maximal ein Jahr alt ist. 25 Prozent besitzen eines im Alter von 13 bis 24 Monaten. Und nur 12 Prozent haben ihr Smartphone länger als zwei Jahre.

Bei den Top-3-Kriterien für den nächsten Smartphone-Kauf stehen bei den Verbrauchern Akkueigenschaften und Leistungsdaten ganz oben auf der Wunschliste. 59 Prozent wünschen sich für das nächste Smartphone eine deutlich längere Akkulaufzeit, 30 Prozent schnelleres Laden und 25 Prozent drahtloses Laden.

Vor allem der Markt für mobile Daten verspricht auch in Zukunft großes Wachstumspotenzial. Für 2019 prognostiziert Bitkom, dass in Deutschland das Datenvolumen auf 2,95 Milliarden Gigabyte zulegt. 2018 nahmen Mobilfunkdaten um 51 Prozent von 1,39 auf 2,10 Milliarden Gigabyte zu.

Mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G verbinden Smartphone-Nutzer hohe Erwartungen: 76 Prozent versprechen sich ein besseres Netz ohne Funklöcher. Jeweils zwei von drei erwarten höhere Geschwindigkeiten (65 Prozent) und weniger Netzausfälle (63 Prozent).

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