Deutschland und Frankreich fördern gemeinsam Kooperationsprojekte zu 5G-Campusnetzen

Die vier Kooperationsprojekte zu 5G-Anwendungen in Campusnetzen werden mit insgesamt 17,7 Millionen Euro gefördert.

Deutschland und Frankreich vereinbarten bereits 2020 eine verstärkte Zusammenarbeit im Bereich von 5G-Anwendungen. Im Mai 2021 starteten beide Länder einen Förderaufruf für Innovationsprojekte.

Die vier Gewinnerprojekte werden nun mit insgesamt 17,7 Millionen Euro gefördert. Das Ziel der Kooperationsprojekte ist es, mit innovativen Lösungen das europäische Ökosystem für private Netzwerke im Bereich der 5G-Telekommunikation zu stärken. Die beteiligten 16 deutschen und 14 französischen Partner werden dazu in den Projekten den Mehrwert von 5G in verschiedenen Anwendungsszenarien demonstrieren.

Hier ein Überblick über die vier Kooperationsprojekte und die Statements der beiden verantwortlichen Minister:

5G-OPERA

Das Vorhaben des Projekts „5G-OPERA“ besteht darin, ein deutsch-französisches Ökosystem im Gebiet der Campus-Netze zu schaffen. Besonderer Fokus soll dabei auf der Entwicklung von offenen und/oder virtualisierten Hardware- und Softwarelösungen liegen, welche wiederum auf einer offenen Architektur basieren. Das Projekt unterstützt sowohl Testumgebungen für Industrie 4.0 in beiden Ländern als auch die Tests für die drei Kooperationsprojekte.

5G4BP

Ziel des „5G4BP“-Projekts ist es, zum einen eine europäische Lösung für Souveränität zu schaffen. Zum anderen sollen offene 5G-Netze dort eingerichtet werden, wo bislang noch keine Abdeckung durch öffentliche Mobilfunknetze besteht (z. B. Gewerbegebiete oder Gemeinden).

5G OR

Mit dem Projekt „5G OR“ soll die Entwicklung eines drahtlos vernetzten Operationssaals in einer privaten 5G-Netzwerkumgebung ermöglicht werden. Zudem soll dies personalisierte und sichere minimalinvasive Eingriffe unterstützen und die Behandlungsqualität verbessern. Der Einsatz der interoperablen Demonstratoren erfolgt in den Kliniken in Berlin, Mannheim und Straßburg.

5G FORUM

Auch in dem Projekt „5G FORUM“ werden drahtlose 5G-Lösungen für den Operationssaal entwickelt. Mit dem Projekt sollen Installation und Vernetzung wichtiger medizinischer Geräte einfacher und sicher gestaltet werden. Zudem sollen die Chirurgen bei Bedarf besser auf Teleunterstützung zurückgreifen können. Ziel des Projektes ist es, sowohl die Arbeitsumgebung des Chirurgen zu optimieren als auch die Patientenversorgung zu verbessern. Die Erprobung erfolgt zunächst im Universitätsklinikum Aachen. In Grenoble soll in der zweiten Phase eine ähnliche Umgebung implementiert werden.

„Ich freue mich auf eine intensive deutsch-französische Zusammenarbeit. Sie ist ein wichtiger Baustein, um die Wirtschaft mit neuesten Technologien voranzubringen. Die ausgewählten Konsortien werden wesentliche Fortschritte im Bereich privater 5G-Netze erzielen. Wir gehen damit einen weiteren großen Schritt für digitale Souveränität bei 5G in Europa. Und es zeigt auch: Wir wollen die neuesten Mobilfunkstandards nicht nur einführen, sondern auch mitgestalten“, so Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz.

„Die heute bekannt gegebenen Siegerprojekte werden die Innovationszusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland im Bereich der Telekommunikationsnetze stärken. Der Aufbau eines deutsch-französischen, souveränen Ökosystems für 5G und für künftige Telekommunikationsnetztechnologien wird eine Schlüsselrolle spielen, um Europa an der Spitze der Innovation bei 5G und seinen Weiterentwicklungen zu positionieren. 5G wird ein Wettbewerbsfaktor für unsere Industrie und im weiteren Sinne auch für unsere Wirtschaft sein“, sagt Bruno Le Maire, Minister für Wirtschaft, Finanzen und Konjunktur.

In Frankreich ist das Förderprogramm Teil der nationalen Förderstrategie „5G und Zukunftsnetze”. In Deutschland ergänzt die Maßnahme die nationalen Aktivitäten im Bereich „5G-Campusnetze” des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klima.

Weitere Informationen finden Sie hier: BMWK (zuvor BMWi).

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