Nachhaltigkeit im Zentrum: Ericssons Ansatz für 6G-Entwicklung
Die Expert*innen bei Ericsson sind der Meinung, dass 6G so gestaltet werden sollte, dass es in verschiedenen Bereichen nachhaltige Fortschritte ermöglicht. Das umfasst verbesserte Netzkapazität und Vorteile in sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten wie wirtschaftlichem Wachstum, Verminderung der digitalen Kluft sowie Verbesserungen in Bildung, Gesundheit und anderen Bereichen. Um dies zu erreichen, muss die Nachhaltigkeit bei der Entwicklung von 6G im Fokus stehen, beginnend mit globalen Initiativen, die laut dem Blogbeitrag bereits im Gange sind.
Technologie existiert laut den Autor*innen nicht isoliert für sich, sondern kann Einfluss auf eine Gesellschaft nehmen. Daher sollte bedacht werden, inwiefern Technologie die Gesellschaft beeinflussen kann und positive Effekte gefördert werden, während negative Auswirkungen schon früh in der Entwicklung abgemildert werden sollten. Nachhaltigkeit kann bedeuten, Grenzen anzuerkennen und Bedingungen für ein gutes Leben zu schaffen, statt Kompromisse für die Zukunft einzugehen. Ericsson engagiert sich laut eigener Angaben für die Förderung einer nachhaltigen technologischen Entwicklung und hat eine Technologiereise zur „vernetzten nachhaltigen Welt“ ins Leben gerufen. Dieser Ansatz zielt darauf ab, einen nachhaltigen Rahmen zu etablieren, der sowohl die Minimierung der Auswirkungen von 6G über seinen Lebenszyklus als auch die Schaffung von nachhaltigen Werten durch 6G-Anwendungsfälle umfasst.
Dabei wird im Blogbeitrag wie folgt unterschieden:
Nachhaltiges 6G
Der Fokus der 6G-Netze liegt laut Ericsson darauf, negative Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit zu minimieren. Besonders der Verbrauch von Energie und Material sowie andere Aspekte der Produktion und Nutzung von Systemen und Diensten würden hierbei eine wichtige Rolle spielen. Die soziale Verankerung der Technologie sei ebenfalls bedeutend für soziale Nachhaltigkeit, was eine sinnvolle und erklärte Ressourcennutzung einschließen würde.
Dabei soll 6G verschiedene Werte integrieren. Erstens sollte bei der Produktion eines 6G-Systems der ökologische Fußabdruck klein gehalten werden. Bisher sei der Stromverbrauch der Netze der größte Verursacher von Treibhausemissionen gewesen. Da Kommunikationsdienstleister aber immer mehr auf kohlenstoffarme Energie umsteigen, verschieben sich die Umweltziele laut den Autor*innen mehr in Richtung von Materialnutzung und Lebenszyklusphasen. Hierbei stehen Kreislaufwirtschaft und energieoptimierte, wiederverwendbare Hardware im Fokus. Schon in der Entwicklungsphase von 6G soll die Ressourcenoptimierung eine entscheidende Rolle spielen, um den Energieverbrauch niedrig zu halten und neue energieeffiziente Anwendungsfälle zu integrieren.
Des Weiteren sollen soziale und wirtschaftliche Aspekte ebenso berücksichtigt werden. Jeder, der ein 6G-System in Betrieb hat, sollte sicherstellen können, dass die Menschenrechte gewahrt bleiben, die Möglichkeit zur Durchsetzung von Haftung und Verantwortlichkeit gegeben ist und der Zugang zu Netzdiensten bezahlbar bleibt. Die wirtschaftliche Nachhaltigkeit umfasst laut Blogbeitrag die Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung der Gesellschaft, wobei sie eng mit der nachhaltigen Entwicklung in Bereichen wie Arbeitsmärkten, Produktivität, Zugang zur Infrastruktur und Innovation verknüpft sei. In diesem Kontext gewinne die Kostenperspektive für Endnutzer*innen an Bedeutung, um integrative und bezahlbare Systeme sicherzustellen. Gleichzeitig sei es essenziell, dass Unternehmen selbst wirtschaftlich robust und nachhaltig agieren, um zur wirtschaftlichen Nachhaltigkeit beizutragen.
6G für Nachhaltigkeit
Laut den Autor*innen wird 6G in verschiedenen Geschäftsbereichen und sozialen Funktionen zur Nachhaltigkeit beitragen, wie unter anderem in Bildung, Stadtverwaltung, Fertigung und Logistik. Zusätzliche Services werden den Kommunikationsdienst erweitern, und mithilfe netzgestützter Informationen wie Sensordaten sollen bisher nicht realisierbare Anwendungsszenarien ermöglicht werden. Die wirtschaftliche Nachhaltigkeit von 6G-Diensten sei eng verknüpft mit ihrer Entwicklung und Nutzung. Sie könnte ähnlich wie mobile Breitbandverbindungen die Produktivität steigern und so die Infrastruktur und Arbeitsmärkte positiv beeinflussen. Auch im Hinblick auf Geschäftswerte sollen Anwendungsfälle eine starke Grundlage für Skalierung und kontinuierliche Entwicklung bieten.
Zusätzlich zu konkreten Anwendungsfällen mit Fokus auf Technologie, wie beispielsweise immersive Technologien oder autonomes Fahren, sei es von großer Bedeutung, die Effekte der technologiegetriebenen Anwendungen auf die Nachhaltigkeit sowohl in Bezug auf ihre Vorteile als auch mögliche negative Folgen zu analysieren. Ericsson ist der Überzeugung, dass zwei besonders relevante Bereiche hierbei die Nahrungsmittelproduktion und die Gesundheitsversorgung darstellen.
Die Weiterentwicklung der herkömmlichen Dienste im erweiterten mobilen Breitband („eMBB“) soll fortgesetzt werden, um eine steigende Anzahl von beruflichen und privaten Herausforderungen mithilfe von eMBB-Anwendungen bewältigen zu können. Daher sei es für die kommende 6G-Generation von großer Bedeutung, eMBB auf globaler Ebene verfügbarer und ressourceneffizienter zu gestalten und gleichzeitig die Kosten für eMBB im Rahmen zu halten.
Von einer Nachhaltigkeitsperspektive aus betrachtet unterscheidet sich laut den Autor*innen die Entwicklung von 6G von früheren Generationen der mobilen Telekommunikation dadurch, dass bereits in der Vorstandardisierungsphase zusätzliche Nachhaltigkeitsaspekte neben der Energieeffizienz berücksichtigt werden. Bei angemessener Umsetzung eröffne dies neue Gelegenheiten, Nachhaltigkeit von Anfang an in die Gestaltung der Technologie einzubeziehen, was eine umfassende Optimierung ermöglichen würde. Im Gegensatz dazu wären in späteren Phasen nur schrittweise Verbesserungen realistisch umsetzbar.
Technologien können missbräuchlich genutzt werden oder unvorhergesehene negative Folgen haben. Deshalb muss laut Ericsson bei der Entwicklung von neuen Funktionen, Diensten und Technologien für 6G sichergestellt werden, dass sämtliche schädlichen Auswirkungen und Risiken erkannt und behandelt werden. Mit zunehmenden technischen Möglichkeiten sollen auch das Risikobewusstsein und die Risikominderung gesteigert werden – dies sei Teil einer verantwortungsvollen und nachhaltigen 6G-Entwicklung. Um tatsächlich Veränderungen herbeizuführen, sollen sämtliche relevanten Interessengruppen einbezogen werden, um ihre Rolle bei der nachhaltigen Entwicklung zu verstehen und ihre Einflussmöglichkeiten zu erkennen. Werden Verbesserungen für 6G identifiziert, sollten diese nach Möglichkeit auch in 5G integriert werden.
Zum vollständigen Blog-Beitrag gelangen Sie hier: Ericsson.