Neuer Entwurf für gemeinsame Nutzung von Mobilfunkfrequenzen
Die Möglichkeiten der drahtlosen Konnektivität, die der neue Mobilfunkstandard 5G mit sich bringt, bieten viele Vorteile im alltäglichen Leben und für wirtschaftliche Anwendungen. Doch mit der Ausbreitung von immer mehr drahtlosen Verbindungen steigt auch der Bedarf an Frequenzspektren, um alle Dienste mit genügend Bandbreite zu versorgen. Aus diesem Grund kann es vorkommen, dass verschiedene Netzbetreiber sich Frequenzspektren teilen müssen, was zu einigen Problemen führen kann.
Bisher beruhten Ansätze zur gemeinsamen Nutzung eines Frequenzspektrums auf der geografischen Trennung von primären und sekundären Frequenznutzern. In den USA können sekundäre Nutzer nur dann auf dasselbe Spektrum zugreifen wie die primären Nutzer, wenn letztere nicht den von der Federal Communications Commission (FCC) festgelegten Schwellenwerten für funktechnische Störungen ausgesetzt sind. Laut dem Technologiekonzern Qualcomm ist diese Methode jedoch übermäßig konservativ und oft ineffizient. Andere verwendete Lösungen, wie der dynamische Zugang unter Verwendung von Datenbanken für den Frequenzzugang, verbessern zwar die zeitliche und räumliche Nutzung des Frequenzspektrums, führen jedoch zu einem zusätzlichen betrieblichen Aufwand. Zudem wäre es auch möglich, auf unlizenzierte Frequenzen auszuweichen, was jedoch das Problem mit sich bringt, dass der Zugang zu unlizenzierten Frequenzen unkoordiniert und ungeschützt ist, womit keine Zuverlässigkeit und Dienstgüte garantiert werden kann, wenn die Netzlast steigt.
Das Unternehmen Qualcomm hat laut eigenen Angaben daran gearbeitet, die gemeinsame Nutzung von Frequenzen durch mehrere verschiedene Betreiber zu verbessern, um eine bessere Frequenznutzung und eine garantierte Dienstgüte zu ermöglichen. Anhand des Beispiels des unteren 37-GHz-Bands in den USA argumentiert Qualcomm, dass es durch die Nutzung von mmWave-Antennen möglich ist, Frequenzen durch räumliche Wiederverwendung intensiver zu nutzen, wodurch mehrere Lizenznehmer auf demselben Spektrum zur selben Zeit und am selben Ort operieren können. Zu diesem Zweck soll die FCC einen Teil des 37-GHz-Bandes für eine gemeinsame Nutzung öffnen.
Um diesen sekundären Betrieb störungsfrei zu ermöglichen, soll zudem jeder Betreiber eine technologieneutrale, gerätegestützte Regel einführen, um ein koordiniertes, regelmäßiges Abhören des Kanals zu ermöglichen. So soll festgestellt werden, ob sein sekundärer Betrieb auf Frequenzen außerhalb seines vorrangig lizenzierten Spektrums schädliche Störungen für den Inhaber der vorrangigen Lizenz für diesen Frequenzbereich verursachen könnte. So ein koordiniertes Erfassungsverfahren ermöglicht es, dass die Frequenznutzung insgesamt erhöht wird, ohne dass sich die Qualität für die primären Nutzer verschlechtert. Laut Qualcomm bietet dieser gerätebasierte, koordinierte Erfassungsansatz einen verbesserten Durchsatz und einen äußerst zuverlässigen Frequenzzugang durch schnelle und genaue Erkennung und Vermeidung potenzieller Interferenzprobleme.
Weitere Informationen finden Sie hier: Qualcomm.