Umfrage zu 5G-Einsatz in deutschen Unternehmen: Sicherheitsmaßnahmen bleiben hinter den Erwartungen zurück

Laut einer Umfrage von Sophos und techconsult setzt nur die Hälfte der befragten deutschen Unternehmen spezifische Sicherheitsmaßnahmen für den Einsatz von 5G-Technologie ein, obwohl sie sich der möglichen Risiken von Datenausspähung, Software-Schwachstellen oder schlechter Netzabdeckung und den damit verbunden Rückgriff auf ältere Technologien bewusst sind.

Gemeinsam mit der Hilfe der Marktforschung des Research- und Analystenhauses techconsult hat der Cybersecurity-Anbieter Sophos eine Umfrage durchgeführt, in der IT-Leiter*innen und Mitarbeiter*innen von 200 deutschen Unternehmen mit 100 bis 500 Mitarbeiter*innen zu ihrem Einsatz der 5G-Technologie befragt wurden. Grund für die Umfrage ist der Nutzen von 5G-Technologien in Unternehmen und die damit verbundenen Sicherheitsrisiken.

Rund ein Drittel der Befragten ist sich laut der Umfrage über die speziellen Security-Maßnahmen bezüglich 5G bewusst, doch nur 50 Prozent setzten diese auch ein. Und das, obwohl knapp die Hälfte der Befragten (49,2 Prozent) 5G als Alternative für klassische Kabel- oder WLAN-Netzwerkverbindungen bereits nutzt. 5G-Technologien sind in unterschiedlichen Unternehmensbereichen im Einsatz, wie beispielsweise Produktion und Logistik (62,3 Prozent), Netzwerkanbindung externer Außenstellen an die Unternehmenszentrale (42,7 Prozent) und Lieferketten-Konnektivität mit anderen Unternehmen (38,7 Prozent).

Eine der größten Gefahren bei der Nutzung von 5G, welcher sich auch 87,4 Prozent der befragten Unternehmen bewusst sind, ist laut der Umfrage das Ausspähen von Daten via Backdoors der Infrastrukturanbieter. Ebenso können Cyberkriminelle auftretende Schwachstellen in der Software ausnutzen, was 80,4 Prozent der Befragten als weitere Gefahr einschätzen. Auch die Gefahr staatlicher Interventionen ist für mehr als Zwei-Drittel der Befragten nicht auszuschließen. Eine weitere Herausforderung für die Nutzung von 5G ist laut der Umfrage die Tatsache, dass bei schlechter Netzabdeckung ohne angemessene Vorkehrungen auf 4G oder 3G zurückgegriffen wird, wodurch sich auch die Risiken dieser älteren Technologien hinzugesellen. Dies ist für die Mehrheit der Befragten (80,9 Prozent) offensichtlich. Allerdings sieht jeder Fünfte (19,1 Prozent) darin kein Problem.

Insgesamt gab eine große Mehrheit der befragten Unternehmen (74,4 Prozent) an, dass die 5G-Technologie im Unternehmensumfeld spezielle Sicherheitsmaßnahmen erfordert. Allerdings gibt nur knapp die Hälfte (insgesamt 48,2 Prozent) der Befragten an, tatsächlich solche spezifischen Maßnahmen einzusetzen. Denn trotz bekannter Risiken, die mit der 5G-Technologie verbunden sind, verlassen sich 43,2 Prozent der befragten Betriebe weiterhin auf herkömmliche Sicherheitsmaßnahmen.

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