Zur Diskussion: Verzögerung des 5G-Ausbaus durch COVID-19

Studie „Countering the Threat to Europe’s 5G Rollout“ von Strategy&

Die Strategieberatung von PwC, Strategy&, hat die aktuelle Studie „Countering the Threat to Europe’s 5G Rollout“ veröffentlicht.

Europäische Telekommunikationsunternehmen spüren bisher wenig negative ökonomische Folgen der globalen COVID-19-Pandemie. Insbesondere durch die steigende Arbeit im Home Office und temporäre Social-Distancing-Maßnahmen erhöhte sich die Netzauslastung in den ersten vier Monaten der Pandemie weltweit. Aufgrund der Folgen der Rezession wird der Effekt jedoch nun relativiert. In diesem Jahr wird der europäische Telekommunikationssektor mit einem Rückgang des Umsatzes von zwei bis drei Prozent rechnen müssen – im Jahr 2021 mit weiteren ein bis zwei Prozent. Dies hat auch einen Einfluss auf die finanziellen Mittel der Netzbetreiber.

Laut der Studie wird sich die Telekommunikationsbranche nicht vor 2022 erholen. Gründe sind krisenbedingte Zahlungsausfälle und Zahlungsverzögerungen bei Verbrauchern und Geschäftskunden, Anbieterwechsel, Neuverhandlungen bestehender Verträge sowie Verzögerungen bei bestehenden Infrastrukturprogrammen.

Zwei- bis dreiprozentige Umsatzrückgänge führen 2020 nach Angaben der Studie zu einem Rückgang der Investitionen von neun Prozent. Durch die erwarteten Einbrüche bis 2022 werden europaweit Investitionen in Infrastruktur, vor allem in 5G, in Höhe von sechs bis neun Millionen Euro sinken. Die Pläne des europäischen 5G-Ausbaus würden sich dadurch um 12 bis 18 Monate verlängern.

Durch COVID-19 werden zusätzliche Investitionen, um die Stabilität und Qualität der Netze sicherzustellen, gefordert. Parallel dazu müssen Telekommunikationsanbieter allerdings mit erhöhten Zahlungsausfällen, höherer Preissensitivität und geringerer Investitionsbereitschaft rechnen. Aus diesen Gründen ist eine Neubewertung der eigenen Investitionsstrategien essentiell, um so genügend Kapazitäten für den 5G-Ausbau zu erhalten.

„Europäische Telekommunikationsunternehmen stehen im Zuge der sprunghaft angestiegenen Digitalisierungsanforderungen vor der Herausforderung, die Versorgungssicherheit über modernste 5G-Technologie zu gewährleisten und gleichzeitig die regulatorischen Vorgaben für die IT- und Datensicherheit der Infrastruktur einzuhalten. Um dies zu erreichen, könnten die Netzbetreiber künftig gezwungen sein, ihre Lieferketten von preiswerten Anbietern aus dem asiatischen Raum auf 15 bis 20 Prozent kostenintensivere europäische Netzwerkausrüster umzustellen. Letztere sollten ihren aktuellen Wettbewerbsvorteil nutzen, um Kosteneffizienz und Leistungsfähigkeit ihrer Produkte und Dienstleistungen weiter zu steigern“, so Dr. Peter Gassmann, Europachef von Strategy&.

Zur Studie gelangen Sie hier.

Weitere Informationen finden Sie hier: Strategy&.

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