5G-Kooperationsprojekte zwischen Deutschland und Frankreich starten

Deutsche und französische Partner entwickeln und erproben in den vier Projekten gemeinsam Innovationen im Bereich der Virtualisierung von 5G-Subsystemen und den dafür notwendigen Komponenten.

Im Januar 2022 gab das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die vier deutsch-französischen Gewinner der Kooperationsprojekte zu 5G-Anwendungen bekannt (wir berichteten). Die vier Projekte sind nun gestartet.

Das Ziel der Kooperationsprojekte ist es, innovative Lösungen im Bereich der Virtualisierung von 5G-Subsystemen und die hierfür notwendigen Komponenten zu entwickeln und zu erproben. Zudem wird deren Interoperabilität über offene Schnittstellen sowie die Einsatzmöglichkeiten privater 5G-Netze in unterschiedlichen Anwendungsfeldern untersucht. Die vier Kooperationsprojekte bestehen aus dem Hauptprojekt „5G OPERA“ und den drei Demonstrationsprojekten „5G For Business Parks (5G4BP)“, „5G FORUM“ und „5G OR“.

Die vier Kooperationsprojekte im Überblick:

5G OPERA

Im Mittelpunkt des Hauptprojekts steht die Idee offener Hardware, Software und Schnittstellen, damit sich mehrere Anbieter an der technischen Ausstattung privater 5G-Netze beteiligen und Nutzerbedürfnisse flexibel realisiert werden können. Übergeordnetes Ziel des Projektes ist es sicherzustellen, dass Hard- und Software aller Projektpartner unabhängig vom jeweiligen Hersteller technisch zusammenarbeiten können. Dazu wird eine Plattform entwickelt, die auf Basis einer Open RAN-Architektur die Interoperabilität verschiedener Hersteller gewährleistet und eine flexible Kombination der Kernkomponenten eines 5G-Campusnetzes unterstützt. Durch die Integration in Testbeds in beiden Ländern wird die Interoperabilität der entwickelten Open RAN-Lösungen getestet und verifiziert.

5G4BP

Im Demonstrationsprojekt wird eine vollintegrierte, eigenständige Open RAN-Lösung erstellt und mit klein- und mittelständischen Unternehmen in Gewerbegebieten getestet. Auch eine sichere Datenumgebung in privaten 5G-Netzen wird entwickelt. Dazu soll sich ein 5G-Campusnetz über den gesamten Business Park erstrecken und von einem auf dieses Szenario spezialisierten Integrator aufgebaut und betrieben werden. Damit auch Unternehmen erreicht werden, die entfernt vom Gewerbepark liegen, wird eine Richtfunkanbindung angeboten.

5G FORUM

Das 5G FORUM-Demonstrationsprojekt möchte ein privates 5G-Netzwerk in einer klinischen Umgebung bereitstellen. Das Projekt untersucht die Potenziale der 5G-Technologie für die modulare, intraoperative und echtzeitfähige Kommunikation im OP und setzt sie in Form von Demonstratoren um. Dazu werden Geräteprofile für Echtzeit-, 5G- und robotische Anwendungen definiert.

5G OR

Das 5G OR-Demonstrationsprojekt zielt darauf ab, die nächste Generation eines 5G-fähigen OP-Ökosystems zu etablieren, um die Patientenergebnisse und -sicherheit zu verbessern. Dies soll mithilfe von datengesteuerter und KI-gestützter Chirurgie geschehen. Durch die Vernetzung der medizinischen Geräte können essenzielle medizinische Daten schnell und strukturiert gesammelt und verarbeitet werden. Diese Daten können dann in einem klinischen Kontrollzentrum mithilfe von KI-Algorithmen interpretiert und für telemedizinische Anwendungen genutzt werden.

 

Weitere Informationen finden Sie hier: BMWK.

Weitere Informationen zu dem deutsch-französischen-Ökosystem finden Sie hier.

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