Zur Diskussion: Fehlende Akzeptanz von Mobilfunkmasten
Bitkom hat Ergebnisse seiner Studie zur Akzeptanz von Mobilfunkmasten veröffentlicht. Für die repräsentative Umfrage wurden mehr als 1.000 Bundesbürger ab 16 Jahren befragt. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
Fast jeder Zweite sieht Funkmasten als Quelle elektromagnetischer Strahlung, ebenso viele Befragte gaben an, sofort eine Bürgerinitiative gründen zu wollen, wenn eine 5G-Anlage in der Nähe des Wohnsitzes errichtet werden würde. Zugleich haben 86 Prozent der befragten Bürger ein Handy oder Smartphone – derzeit sind 143 Millionen SIM-Karten aktiviert.
Probleme für den Netzausbau
Vielerorts stoßen Mobilfunkunternehmen beim Ausbau des Netzes auf Widerstand – das spiegelt sich auch in den Umfrageergebnissen. Nahezu jeder Zweite (43 Prozent) will einen Bürgerprotest starten, wenn in seiner Nähe Funkmasten errichtet werden sollten. Fast genauso viele (42 Prozent) erklären, aus ihrer Wohnung ausziehen zu wollen, wenn der Vermieter eine Funkantenne am Haus anbringen ließe. Jeder Fünfte (22 Prozent) befürwortet zwar den Mobilfunkausbau, möchte aber keine Funkmasten in der Nähe seiner Wohnung oder seines Grundstücks wissen. Demgegenüber wäre immerhin jeder Dritte (33 Prozent) bereit, einen Teil seines Eigentums – ob Haus oder Grundstück – für den Mobilfunkausbau zur Verfügung zu stellen.
Zum Aufbau weiterer Masten herrscht eine gespaltene Meinung in der Bevölkerung: 48 Prozent sind für eine Errichtung von 5G-Masten, jedoch sind auch 48 Prozent dagegen. Besorgt sind die Deutschen vor allem um ihre Gesundheit: Knapp jeder zweite Befragte (45 Prozent) fürchtet elektromagnetische Felder von Funkmasten. Entsprechende Sorgen erzeugen allerdings auch andere Geräte. So fürchtet sich jeder Vierte vor einer Mikrowelle (27 Prozent) beziehungsweise vor Elektroinstallationen im Haushalt (24 Prozent). Sicherheitsschleusen am Flughafen machen hingegen nur jedem Achten Angst (12 Prozent). Dagegen sagen lediglich 18 Prozent, generell keine elektromagnetische Strahlung zu fürchten.
„Die Diskussion über vermeintliche Gesundheitsschäden ist so alt wie die ersten Handys. In Deutschland werden seit 35 Jahren Mobilfunknetze betrieben“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Die diffusen Ängste vor Gesundheitsschäden kommen mit jeder neuen Mobilfunkgeneration wieder auf. Dabei haben weltweit Tausende wissenschaftliche Studien gezeigt, dass unterhalb der gültigen Grenzwerte keinerlei Gesundheitsgefahr besteht.“ Deshalb fordert der Bitkom eine Intensivierung der Informationskampagne für den Ausbau des Mobilfunknetzes. „Die Menschen müssen in die Lage versetzt werden, sich ein eigenes Bild über die Wirkungen von Mobilfunk zu machen. Nicht nur in Deutschland gehen zu viele Verbraucher den Verschwörungstheoretikern auf den Leim.“
Doppelmoral in der Bevölkerung?
„Die Menschen wollen die besten, schnellsten und sichersten Netze. Aber wenn es darum geht, Funkmasten aufzustellen, machen viele die Luken dicht“, erklärt Berg. „Der neue 5G-Mobilfunkstandard ist ein Paradigmenwechsel in der Mobilfunk- und Netztechnologie und bildet die Grundlage der vernetzten Wirtschaft und Gesellschaft. Es geht jetzt darum, beim Internet of Things zu den internationalen Vorreitern zu gehören. Dafür brauchen wir mehr Verständnis für den Mobilfunkausbau. Unwissen erzeugt Angst, Wissen schafft Vertrauen.“
Maßnahmen zur Steigerung der Akzeptanz
Bitkom schlägt folgende Maßnahmen vor, um die Akzeptanz des Mobilfunkausbaus zu fördern:
- Fortsetzung der Mobilfunkvereinbarung zwischen Kommunen und Netzbetreibern
- Klar verständliche und breit getragene Darstellung der Faktenlage
- Start einer breiten Kommunikationskampagne unter der Regie der Bundesregierung
- Frühzeitiges Finden kooperativer Lösungen rund um neue Maststandorte und einen professionell geführten Dialog mit den Kräften vor Ort
Weitere Informationen finden Sie hier: Bitkom.
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Je mehr Informationskampagnen gestartet werden, desto mehr fragen sich die Bürger, welche Wahrheiten denn damit eigentlich „übertüncht“ werden sollen. Es geht bei solchen Konflikten vor Ort nur selten um die lautstark vorgetragenen Argumente; fast immer steckt es etwas anderes dahinter. Das herauszuarbeiten gelingt aber nur in einem strukturiertem Dialog, der nicht mit bunten Flyern geführt wird, sondern bei dem ein wirklicher Austausch möglich ist. Wenn es also wirklich darum gehen soll, möglichst konfliktfrei flächendeckend Lösungen zu finden, ist eine andere Herangehensweise notwendig. In diese Richtung geht immerhin die oben genannte Maßnahme „Frühzeitiges Finden kooperativer Lösungen rund um neue Maststandorte und einen professionell geführten Dialog mit den Kräften vor Ort“.
Leider geben Sie mal wieder „tausende von Studien“ an, ohne Quelle und Inhalt, dabei ist bekannt, dass bisher zu wenig geforscht wurde. Jetzt frage ich mich natürlich sofort wie glaubwürdig sind sie. Und dann setzen sie dem Ganzen noch die Krone auf und reden schon wieder von Verschwörungstheoretikern. Dazu wird doch immer gegriffen, wenn die wirklich sachlichen Argumente fehlen oder man mit seiner Argumentation nicht mehr weiter kommt.
Also bitte fundierte Fakten und die von wirklich unabhängigen Instituten, die es leider heute fast nicht mehr gibt.
Vielen Dank für diesen Kommentar. Wir vom Competence Center 5G.NRW halten die Befragungsergebnisse des Bitkom für sehr interessant. Obwohl wir bereits mit verschiedenen Institutionen in Kontakt sind, die dieses Thema bearbeiten, war ich persönlich doch überrascht, wie viele Menschen sich laut Bitkom-Umfrage gegen neue Mobilfunkmasten positionieren. Wir werden dieses wichtige Thema in den kommenden Wochen weiter diskutieren. Wenn Sie mögen, melden Sie sich doch persönlich bei mir, ich würde Sie gerne zu einem Austausch einladen.
Meine Fragen:
Wieviele 5G-Funkmasten sind für eine Stadt mit etwa 100 km^2 erforderlich?
Für einen Abstand von 150m komme ich rechnerisch auf über 4000!
Wieviele Funkmasten braucht es bisher für 4G?
Welche Sendeleistung braucht es typisch für 5G bzw. 4G?
Welche Gesundheitsgefahren für Mensch und Tier bzw. auch für Pflanzen und Bäume?
Sollten nicht erst einmal die klaffenden Lücken im 4G/LTE-Netz geschlossen werden, statt schon wieder was Neues anzufangen?