Elektromagnetische Verträglichkeit und 5G – Pilotfolge zum GIGA FOR HEALTH-Podcast veröffentlicht

Die Video Podcast-Reihe des Projektes GIGA FOR HEALTH will die einzelnen Projektzielsetzungen mit Hilfe eines dialogorientierten Formats auch für ein fachfremdes Publikum leicht zugänglich machen.

Die erste Folge ist in der vergangenen Woche erschienen und fokussiert mit elektromagnetischer Verträglichkeit (EMV) ein Thema, welches nicht nur innerhalb des medizinischen Kontextes des Projektes eine besondere Rolle spielt, sondern auch für weitere Einsatzbereiche von 5G hoher Relevanz besitzt.

Hintergrund: EMV und 5G

Mit elektromagnetischer Verträglichkeit wird die zufriedenstellende Funktionsfähigkeit elektronischer Geräte bezeichnet, ohne dass sie durch die elektromagnetischen Strahlungen anderer elektronischer Geräte gestört werden und ohne dass sie selbst andere Geräte durch ebendiese stören. Entsprechend der vom EU-Rat festgelegten EMV-Richtlinie müssen elektronische Geräte (insbesondere medizinische Geräte) in Deutschland bei einer Mindestfeldstärke von 3 Volt pro Meter (V/m) im Frequenzbereich des Mobilfunks störungsfrei funktionsfähig sein.

Besonders relevant wird EMV im Kontext der fünften Mobilfunkgeneration genau deshalb, weil 5G potenziell für eine höhere elektromagnetische Belastung von elektronischen Geräten sorgen kann. Grund dafür sind die mit ihm verbundenen höheren Frequenzspektren, größere Bandbreiten sowie die potenzielle Vernetzung einer steigenden Anzahl von Geräten mit 5G im Rahmen eines Internet of Things (IoT). Bisherige zur Bestimmung von elektrofrequenten Immissionen der vorherigen Mobilfunkstandards (d.h. 2G, 3G sowie 4G) entwickelte Berechnungs- und Messansätze können damit nicht ohne Weiteres für die fünfte Mobilfunkgeneration angewandt werden. Soll 5G also gewinnbringend und unter Gewährleistung der EMV eingesetzt werden, gilt es, für die fünfte Mobilfunkgeneration neue Berechnungs- und Messansätze zu entwickeln.

Elektromagnetische Verträglichkeit im Projekt GIGA FOR HEALTH

Genau an diesem Punkt setzen die Arbeiten vom Institut für Hochfrequenztechnik (IHF) an der RWTH Aachen im Projekt GIGA FOR HEALTH an. Sichergestellt werden soll, dass die im Projekt eingesetzte Mobilfunkgeneration bzw. die von ihr ausgelösten elektromagnetischen Felder nicht zu Lasten der Funktionsfähigkeit der am Krankenhaus genutzten elektronischen Geräte geht. Das Projekt untersucht ebenfalls allgemeine Planungskriterien bei der Einrichtung von 5G-Campusnetzen unter Berücksichtigung elektromagnetischer Verträglichkeit sowie entsprechender Berechnungs- und Messansätze. Diese sind nicht nur den verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens relevant, sondern auch für weitere Akteure, welche sich mit einem Einsatz von 5G in anderen Anwendungsfeldern auseinandersetzen.

Im GIGA FOR HEALTH-Video Podcast informiert Anna-Malin Schiffarth vom Institut für Hochfrequenztechnik der RWTH Aachen im Gespräch mit ihrer Projekt-Kollegin, Hannah M. Seichter (SIKoM+/Bergische Universität Wuppertal), über in diesem Zusammenhang bestehende Grenzwerte sowie die Ergebnisse, welche innerhalb der Arbeiten im Bereich elektromagnetische Verträglichkeit im Projekt bisher gewonnen werden konnten.

 

Zum Video Podcast gelangen Sie hier.

Veröffentlicht werden die einzelnen Folgen innerhalb des Universitätsklinikum Düsseldorf-eigenen Podcast-Formats „Kamera an…!“. Weitere Informationen zum Projekt GIGA FOR HEALTH und wie dort erprobt wird, ob und auf welche Weise die fünfte Mobilfunkgeneration innerhalb des Gesundheitswesens gewinnbringend eingesetzt werden kann, finden Sie auf der Website des MWIKE-geförderten Projektes.

Autorin: Hannah M. Seichter (BUW)