Verbundprojekt „Smarter Weinberg“

Universität Koblenz koordiniert Ausstattung eines Weinbergs an der Mosel mit einem 5G-Campus-Netz.

Das Projekt „Smarter Weinberg“ nutzt ein 5G-Campusnetz, um die Weinbauarbeit im Moseltal zu digitalisieren und zu automatisieren. Das Gebiet, das für seine Weinbautradition bekannt ist, steht vor Herausforderungen wie Fachkräftemangel und Klimawandel. Das Projekt, gefördert vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr, zielt darauf ab, die lokale Weinbaukultur durch technische Innovationen zu erhalten und die Effizienz der Winzerbetriebe zu steigern.

Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts ist der Einsatz eines Roboters, der mit einem 5G-Router ausgestattet ist. Dieser Roboter kann selbstständig durch die Weinberge fahren und Arbeiten wie Bodenbearbeitung oder Entlaubung erledigen. Kameras auf dem Roboter erfassen die Umgebung und ermöglichen die direkte Verarbeitung der Daten. Diese Informationen, beispielsweise über das Laubvolumen, den Schädlingsbefall oder den Reifezustand der Reben, werden in Echtzeit ausgewertet und helfen den Winzern, den Einsatz von Wasser, Dünger und Pflanzenschutzmitteln effizient zu steuern.

Professorin Maria Wimmer von der Universität Koblenz betonte, dass die Automatisierung in steilen Weinbergen bisher wenig erforscht wurde. Der im Projekt entwickelte Roboter ermögliche nun eine Automatisierung, die auf eine leistungsstarke Computer- und Netzwerkinfrastruktur angewiesen sei, welche durch das 5G-Campusnetz bereitgestellt wird.

Ein 5G-Campusnetz ist ein lokal begrenztes, privates Mobilfunknetz, das gezielt auf die spezifischen Anforderungen eines Unternehmens zugeschnitten ist. Es nutzt die Vorteile der 5G-Technologie, wie hohe Übertragungsgeschwindigkeiten, geringe Latenzzeiten und die Fähigkeit, zahlreiche Geräte simultan zu vernetzen. Dabei kommen Frequenzen im Bereich von 3,7 bis 3,8 Gigahertz zum Einsatz, die von der Bundesnetzagentur vergeben werden. Diese lizenzierten Frequenzen ermöglichen den Betrieb des Netzes unabhängig vom öffentlichen Mobilfunknetz und gewährleisten eine stabile und sichere Kommunikationsinfrastruktur.

Neben der Unterstützung der Roboteranwendungen wird das Netz auch genutzt, um die Ausbreitung von 5G-Signalen in den landwirtschaftlichen Umgebungen der Weinberge zu erforschen. Die spezifische Topographie der Weinberge stellt eine Herausforderung für die gleichmäßige Verteilung der 5G-Signale dar. Forschende analysieren, wie Hindernisse wie Drahtanlagen oder Pflanzen die Signalqualität beeinflussen.

Quelle: Deutsche Telekom AG.

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