Vodafone fordert Änderung der EU-Digitalisierungspolitik

Laut dem Mobilfunkkonzern Vodafone steht Europa vor Herausforderungen in Bezug auf seine digitale Zukunft. Das Unternehmen fordert einen neuen regulatorischen Ansatz, der den EU-Binnenmarkt stärkt, die Marktkonsolidierung unterstützt, die Frequenzverwaltung effizienter gestaltet und die Finanzierung von Netzausbauten regelt.

Vodafone hat auf die Konsultation der Europäischen Kommission zur Zukunft des Konnektivitätssektors reagiert und fordert einen neuen regulatorischen Ansatz zur Bewältigung umfassender Herausforderungen. Dies beinhaltet die Stärkung des EU-Binnenmarktes, die Marktkonsolidierung, die effiziente Frequenzverwaltung und die Art und Weise, wie Netzaufrüstungen finanziert werden. Das Ziel eines solchen Ansatzes besteht laut Vodafone darin, die Investitionslücke in Europa zu schließen und den digitalen Wandel in der EU zu beschleunigen.

Die Bereitstellung von verbesserten Konnektivitätslösungen zur Erreichung von Europas digitalen Zielen, erfordert laut dem Mobilfunkkonzern erhebliche Investitionen in neue 5G- und Glasfasernetze. Das Unternehmen schätzt, dass Europa etwa 174 Milliarden Euro benötigt, um seine digitalen Ziele zu erreichen. Gleichzeitig erlebt die gesamte Wertschöpfungskette der Konnektivität und Kommunikation einen grundlegenden Wandel durch Technologie, Marktveränderungen und neue Marktteilnehmer. Dies bietet laut Vodafone Chancen für Europa, aber es bestehe auch das Risiko, dass die EU und europäische Unternehmen ins Hintertreffen geraten, wenn kein neuer politischer Ansatz gewählt wird.

Vodafone argumentiert in seiner Antwort auf die Konsultation der Kommission, dass die Unternehmen, die den meisten Datenverkehr erzeugen, angemessen zur Finanzierung der Mobilfunknetze beitragen sollten. Der Datenverkehr im Netz von Vodafone stieg in den letzten Jahren stark an, insbesondere durch große Anbieter digitaler Inhalte. Vodafone erwartet auch in den kommenden Jahren ein weiteres Wachstum des Datenverkehrs. Die Konzentration der Investitionen auf die Bewältigung dieses Verkehrsaufkommens könnte es laut dem Mobilfunkanbieter schwieriger machen, in andere Bereiche zu investieren, wie die Versorgung ländlicher Gebiete oder die Digitalisierung öffentlicher Dienste.

Vodafone betont auch die Probleme, die sich aus der Fragmentierung des EU-Binnenmarktes ergeben, einschließlich Regulierungslücken. Das Unternehmen argumentiert, dass eine Konsolidierung innerhalb des Marktes erforderlich sei, um den Telekommunikationssektor gegen finanzielle Herausforderungen und intensiven Wettbewerb zu stärken. Vodafone ist der Ansicht, dass der europäische Telekommunikationssektor im Gegensatz zu vielen anderen Branchen keine wirklichen Vorteile aus dem EU-Binnenmarkt ziehen kann. Das Unternehmen fordert von der Europäischen Kommission, ihre Politik zur Überprüfung der Konsolidierung europäischer Telekommunikationsunternehmen anzupassen und die Effizienz und den Nutzen für Investitionen und Wettbewerb über längere Zeiträume zu bewerten.

Darüber hinaus fordert Vodafone harmonisierte EU-Vorschriften für Frequenzen. Das derzeitige europäische Modell für die Frequenzvergabe sei uneinheitlich und laut dem Konzern eine Hauptursache für die Investitionslücke in der digitalen Infrastruktur in Europa.

 

Weitere Informationen finden Sie hier: Vodafone.

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